VATIKAN GEGEN UNO

Der UN-Menschenrechtsrat hat eine Resolution verabschiedet, die Staaten auffordert, Gewalt und Diskriminierung gegen Lesben, Schwule und Transsexuelle zu beenden. Der ständige Beobachter des Heiligen Stuhls forderte, dass Staaten weiter das Recht haben sollten „gewisse sexuelle Handlungen zu regulieren.“

85 Staaten unterzeichneten die von den USA forcierte Erklärung. Sie äußern darin ihre Besorgnis über die Menschenrechtsverletzungen, die im Zusammenhang mit Geschlechtsidentitäten und sexueller Orientierung stattfinden und fordern Staaten auf, „Schritte zu ergreifen, um Gewalttaten, strafrechtliche Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen gegen einzelne Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität zu verhindern."

Der ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Silvano Tomasi, nutze die Gelegenheit um einmal mehr zu beweisen, warum die katholische Kirche für Schwulenrechtler ein rotes Tuch bleibt. Tomasi betonte zwar, dass Staaten nicht „wegen sexueller Gefühle und Gedanken“ bestrafen dürften und dies den Menschenrechten widerspräche, mit Verweis auf Gesetze gegen Pädophilie forderte er aber auch, dass Staaten weiterhin das Recht haben müssten, Sexualität moralisch zu bewerten und sie gesetzlich zu regeln. In klaren Worten: Der Vatikan setzt Schwule weiterhin mit Kinderschändern gleich und vertauscht im weiteren Verlauf der Erklärung sogar die Opferrollen.

Tomasi sieht „Personen mit homosexualitätskritischer Haltung zunehmend Anfeindungen ausgesetzt.“ Selbst unter Verfolgung und Angriffen müssten Christen wegen der Ablehnung vom Homosexualität heute leiden.

Volker Beck von den Grünen reagierte umgehend auf die Aussagen und schreibt auf www.volkerbeck.de: „Mir sind keine Mobs von aufgebrachten Schwulen und Lesben gegen katholische Prediger bekannt. Aber es ist Tatsache, dass beispielsweise in Uganda evangelikale Gruppen versuchen, eine Progromstimmung gegen Schwule und Lesben zu erzeugen. Hier hätte der Vatikan eine Verpflichtung zu handeln.

Der Vatikan zeigt in seinen Äußerungen ein tiefes Unverständnis für die menschenrechtliche Dimension von homosexuellem Verhalten, wenn der Vatikan den Staaten das Recht zuspricht, homosexuelles Verhalten zu regulieren und Homosexualität wieder in einem Atemzug mit Pädophilie nennt. Die Staaten haben nur das Recht sexuelles Verhalten zu regulieren, d.h. auch strafrechtlich zu verbieten, wenn dieses Verhalten die Rechte anderer beeinträchtigt.

Einvernehmliches homosexuelles wie heterosexuelles Verhalten beeinträchtigt aber nicht die Rechte anderer, daher sind Verbote und Benachteiligungen hier ein Verstoß gegen die Menschenrechte. Pädophile sexuelle Verhaltensweisen schädigen Kinder und Kinder sind daher mit dem Strafrecht hiervor zu schützen.“ •ck

Internet: DIE ERKLÄRUNG VON ERZBISCHOF TOMASI

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