VIDEO: HEUTE IST DER 11. WELT-SUIZIDPRÄVENTIONSTAG

© Foto: Fox Home Entertainment

In Deutschland sterben jährlich mehr als 10.000 Menschen durch Suizid: Das sind mehr Tote als durch Verkehrsunfälle, Drogenmissbrauch und HIV/Aids zusammen. Laut mehreren Studien liegt die Selbstmordrate unter homosexuellen Jugendlichen weit über dem Durchschnitt. Dennoch gibt es keine bundesweiten Aufklärungskampagnen – das Thema bleibt ein Tabu. In Amerika brach der gerade frisch geoutete Wentworth Miller das Tabu und berichtete mutig über seine Versuche, sich wegen seiner sexuellen Orientierung das Leben zu nehmen.

Am letzten Samstag beim „Human Rights Campaign Dinner“ sprach der 41-jährige Prison-Break-Darsteller über die Probleme in seiner Jugend, einem Selbstmordversuch mit 15 und der lähmenden Angst, in einer Lüge zu leben: „Ich habe mich entschieden zu lügen. Als ich über die Möglichkeit des Coming-outs nachdachte und darüber, wie das meine Karriere beeinflussen könnte, war ich voller Angst." Schon im Alter von 15 Jahren schluckte Miller seinen Angaben zufolge Pillen, um sein Leben zu beenden.

FREUNDE FÜRS LEBEN – PETITION FÜR MEHR AUFKLÄRUNG

„Alle 53 Minuten nimmt sich ein Mensch das Leben, etwa alle 4 Minuten versucht es jemand. Warum gibt es Kampagnen über Verkehrssicherheit, Suchtkrankheiten und Safer Sex, aber keine über Suizid?“, fragt sich Gerald Schömbs, Gründer von Freunde fürs Leben. „Nicht einmal Informationsmaterial zum Thema Suizid und Depression hält die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bereit, beispielsweise für Lehrer, Eltern und Schüler. Dabei ist Suizid bei jungen Menschen die zweithäufigste Todesursache.” ergänzt Schömbs.

„Suizid ist ein Tabuthema – das muss sich ändern.“, sagt Diana Doko, die 2001 mit Gerald Schömbs den Verein Freunde fürs Leben gegründet hat. „Denn nur wenn das Thema zur Sprache kommt, kann man auch handeln und helfen. Suizid darf nicht totgeschwiegen werden. Wir brauchen ein gesellschaftliches Klima, in dem man offen über Depression und seelische Krisen reden kann.“, sagt Doko weiter.

Anlässlich des Welt-Suizidpräventionstages am 10. September fordern die Gründer des Vereins gemeinsam mit seinen prominenten Vertretern Nina Gnädig, Vanessa Petruo, Klaas Heufer-Umlauf und Markus Kavka eine bundesweite Informationskampagne zur Aufklärung über Suizid. •ck/pm

Internet: PETITION FÜR MEHR AUFKLÄRUNG

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