VORSTOSS IN BREMEN: BÜRGERSCHAFT WILL BLUTSPENDEREGELN ÄNDERN

© Foto: Maurus Völkl / pixelio.de

Bisher wird im Fragebogen, den es bei einer Blutspende auszufüllen gilt, nach der sexuellen Orientierung gefragt. Outet man sich als homosexuell, wird man von der Spende ausgeschlossen. Diese diskriminierende Praxis steht seit Jahren in der Kritik. Die Bremer Bürgerschaft einigte sich jetzt parteiübergreifend darauf, eine Änderung zu forcieren.

In der Zeitung Weser Kurier wird berichtet, dass sowohl SPD, als auch Grüne und sogar Abgeordnete der CDU für eine zeitgemäße und nicht diskriminierende Regelung eintreten und sich im Bund dafür einsetzen wollen. In der Debatte wurde demnach erörtert, dass Sex mit vielen wechselnden Partnern oder ungeschützter Verkehr bei Heterosexuellen genauso vorkäme wie bei Homosexuellen. Folgerichtig müsse sich der Fragebogen am Sexualverhalten und nicht an der sexuellen Orientierung ausrichten.

Der CDU-Abgeordnete Rainer Bensch: „Das signalisiert: Wenn du nicht schwul bist, bist du ,sauber’.“ Ein falsches Signal, denn trotz bestehenden Ausschlusses der „Risikogruppe" Homosexuelle kam es laut SPD-Abgeordneten Winfried Brumma zwischen 2000 bis 2010 zu fünf Infektionen über eine Blutspende.

Die schwule Beratungsstelle Rat & Tat kommentierte die Entscheidung umgehend: „Es ist längst überfällig, dass die Diskriminierung schwuler Männer bei der Blutspende aufhört. In diesem Bereich müssen sachliche Kriterien für den Ausschluss von Spendern gelten.“ Bis heute sind Männer, die Sex mit Männern haben, grundsätzlich von der Blutspende ausgeschlossen. Dies ist eine Diskriminierung. Denn nicht die sexuelle Orientierung ist für eine Übertragung von Infektionskrankheiten von Bedeutung, sondern das individuelle sexuelle Risikoverhalten. Auch schwule Männer wollen dazu beitragen, dass in unserer Gesellschaft im Notfall genügend Blutkonserven und Blutprodukte vorhanden sind." •ck

Internet: QUELLE

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