ZWEI TAGE VOR DEM CSD – QUEERES ZENTRUM IN HAMBURG ATTACKIERT

© Foto: mhc

In der Nacht zum Mittwoch gegen 0:15 Uhr wurden die Frontscheiben des Magnus Hirschfeld Centrums in Hamburg mit Pflastersteinen eingeschlagen, die die Täter eigens mitgebracht hatten. Offensichtlich handelt es sich um einen gezielten Anschlag.

Der Cafémitarbeiter, der zu der Zeit noch im Haus war, blieb glücklicherweise unverletzt und alarmierte die Polizei, die nun ermittelt. Eine Nachbarin, vom extremen Knallen aufgeschreckt, beobachtete zwei Personen, die über die Straße flüchteten.

Das mhc vermutet einen Zusammenhang mit einer antihomosexuellen Gewalttat, die sich am Sonntag zuvor (28.7.2013) im Stadtpark ereignete. Eine Gruppe von jungen Männern beleidigte dort gezielt schwule Männer, blendete sie mit Scheinwerfern und bedrohte sie körperlich mit Elektroschockern. Mehrere Opfer brachten diese Überfälle zur Anzeige und die Polizei rückte aus.

Das Team des mhc ist schockiert und entsetzt über diese Gewalttaten.

Zusammen mit den in der letzen Woche bekanntgewordenen Anschlägen auf die Stolpersteine schwuler Opfer der Nationalsozialisten ergibt sich ein immer deutlicheres Bild einer sich abzeichnenden Radikalisierung von „Homo-Gegnern" in der Hansestadt.

Philipp-Sebastian Kühn, Fachsprecher für Schwule und Lesben der SPD-Bürgerschaftsfraktion in einer Stellungnahme: „Ich bin entsetzt und erschrocken über den Anschlag auf das mhc. Gerade jetzt zum Hamburger CSD zeigt das, wie wichtig es ist, ständig für Toleranz und gegen Homophobie zu kämpfen. Ich verurteile den Anschlag zutiefst und rufe alle auf, am kommenden Wochenende gegen antihomosexuelle Gewalt und für ein friedliches Miteinander auf die Straße zu gehen.“ •mhc/ck

Internet: WWW.MHC-HAMBURG.DE

Back to topbutton