#Glosse 🏳️‍⚧️ Wutbürgerschmierblatt alter weißer Männer mit Vagina: Emma

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„Bitte lasst uns in Ruhe! Hört auf eure Probleme auf uns zu projizieren. Es ist unangenehm und ihr bringt uns in Gefahr. Sucht euch weniger gewaltvolle Hobbys. Ihr tretet auf Menschen, die schon am Boden liegen.“ männer* Autor*in Victoria Forkel über widerliche transphobe Hetze in der ehemals feministischen Emma. Das war im Frühling 2021 und eigentlich war der Aufschrei der Szene laut genug, um bei Menschen mit Anstand gehört zu werden.

➡️ zu Victorias Kommentar EMMA und ihr cis Problem

Anstand sucht man* in der Redaktion des von Alice Schwarzer gegründeten und zum publizistischen Lautsprecher der menschenverachtenden TERF-Bewegung verkommenen Pamphletes ganz offensichtlich genauso vergebens wie Solidarität oder journalistische Sorgfalt. In ihrer neuen Ausgabe unterbieten sich die Autor*innen des Blattes im Menschenverachtungs-Niveau-Limbo noch einmal in nicht vorstellbarer Weise. Ziel nach einem vermeintlichen „Trans-Train“ 2021 ist nun die transsexuelle Bundestagsabgeordnete der Grünen, Tessa Ganserer.

Foto: John MacDougall / AFP

Der LSVD fasst zusammen: 

„Tessa Ganserer wird durchgehend mit ihrem männlichen Deadname genannt, sie wird als physischer und juristischer Mann bezeichnet und ihr wird vorgeworfen, dass sie keine Personenstandsänderung und keine geschlechtsangleichende Operation hat vornehmen lassen. Die Quintessenz des Artikels ist dabei, dass Tessa Ganserer einer „biologischen Frau“ das Bundestagsmandat weggenommen hat.“

Die Krone der Widerwärtigkeit setzt die dahinter stehende mutmaßliche Marketingstrategie dieser medialen Attacke auf: Die islamo- und transphobe Ex-Feministin und Emma-Gründerin Alice Schwarzer veröffentlich in Kürze das Buch  „Transsexualität: Was ist eine Frau? Was ist ein Mann? – Eine Streitschrift“. Das soll sich verkaufen, und so wird eine bisher völlig unbedeutende Randnotiz aus dem Bundestagswahlkampf zur Bewegung stilisiert.

Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Baumann, Heinz / Com_Ex-BA01-0150-0001 / CC BY-SA 4.0, CC BY-SA 4.0, wikimedia.org

Der Einspruch der sogenannten Initiative „Geschlecht zählt“ beim Wahlprüfungsausschuss des Deutschen Bundestages gegen die Wahl Tessa Ganserers. Der LSVD klärt auf:  

„Kaum jemand hatte bis zum vergangenen Mittwoch von der Initiative „Geschlecht zählt“ und deren Einspruch gehört. Der Internetauftritt der Initiative ist anonym, keine der angeblich „zahlreichen Frauen“, die Einspruch gegen die Wahl Tessa Ganserers in den Deutschen Bundestag erhoben haben sollen, mag offenbar namentlich genannt werden. Eine rechtliche Argumentation zu der Beschwerde beim Bundeswahlleiter fehlt völlig.“

Stattdessen findet sich eine Kampfansage gegen das von der Bundesregierung geplante Selbstbestimmungsgesetz und ein „seitenlanges Geschwurbel über die „Transgender Lobby“, begleitet von internationalen Verschwörungsideen und der Warnung vor der Gefährdung von Kindern und Jugendlichen“. Gleichzeitig steht, so der LSVD, dessen Worten mensch sich nur warnend anschließen kann, nun recht früh fest, dass es in dieser Diskussion keine Enthaltung und kein Vielleicht gibt: Transfeindlichkeit ist Menschenfeindlichkeit!


Hintergrundinterview • Wenn Feminismus die hässliche Schwester von Rassismus ist

Im Kampf gegen den Abstieg in die mediale und damit für sie wohl soziale Bedeutungslosigkeit fallen Alice Schwarzer und ihre Schreibtischtäterinnen dem Sarrazin-Komplex zum Opfer. Unterkomplexe Hirndiarrhö alter weißer Männer ist ganz offensichtlich eine geschlechtsunabhängige Geißel des Bildungsbürgertums unserer Zeit. *Christian Knuth

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