Hillary Clinton: Vorsprung mittlerweile bei 2 Mio. Stimmen

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© Foto: Hillary for Iowa Lizenz unter Artikel

Hillary Clinton hat wieder Geschichte geschrieben: seit Mittwoch ist sie nun der erste amerikanische Präsidentschaftskandidat, der mit mehr zwei Millionen Stimmen Vorsprung vor dem Gegenkandidaten nicht in das Weiße Haus zieht.

Laut Dave Wasserman von Nonpartisan Cook Political Report, führt Clinton nach Wählerstimmen bei der Präsidentenwahl vor Donald Trump und übertraf diesen bei den Nachauszählungen nunmehr um 2 Millionen Stimmen, berichtet Politico. Und die Auszählung ist noch nicht vorbei.

Die wachsende Stimmenzahl übertrifft bei Weitem Al Gores Führung gegenüber Präsident George W. Bush im Jahr 2000, die etwa 540.000 Stimmen betrug. Aber sowohl bei den Wahlen im Jahr 2000 als auch im Jahr 2016 verlor der Kandidat, der die Volksabstimmung gewann, die eigentliche Präsidentschaftswahl, weil in den USA das Ergebnis ausschließlich über das Wahlmänner-System beschlossen wird.

Trump gewann die Präsidentschaftswahl, indem er über 270 Wahlmänner-Stimmen erreichte, liegt aber bei den eigentlichen Wählerstimmen gegenüber Clinton so weit zurück, wie es in der Geschichte der USA seit 1876 nicht vorkam. Dieser Kampf um die Wahlstimmen zieht sich üblicherweise bis die Nacht vor der Amtseinführung. Rutherford B. Hayes wurde zu Amerikas 19. Präsidenten gewählt, und zwar vor Samuel Tilden durch einen überparteilichen Zusammenschluss von Mitgliedern des Kongresses. 

Der designierte Präsident Trump sagte Reportern der New York Times am Dienstag, er würde „eher die Volksabstimmung bevorzugen" und war „nie ein Fan des Wahlmänner-Systems". Auch diese Aussage ist genau das Gegenteil, was er über das Wahlsystem nur eine Woche nach dem Wahltag twitterte: "Das Wahlmänner-System ist genial, da es alle Staaten, einschließlich der kleineren, ins Spiel bringt. Der Wahlkampf ist so ganz anders! "

Und als Präsident Obama Mitt Romney bei seiner Wiederwahl im Jahr 2012 besiegte, schrieb Trump: „Das Wahlmänner-System ist eine Katastrophe für eine Demokratie."

Politico berichtet, es soll zu einem Wandel kommen, um die Dinge sowohl in der Zukunft als auch in diesem, aktuellen politischen Zyklus zu ändern:

Senatorin Barbara Boxer, die Clinton unterstützte, hat letzte Woche eine Gesetzesvorlage eingebracht, um das Wahlmänner-System abzuschaffen. Es ist zwar nicht zu erwarten, dass die Vorlage den republikanisch kontrollierten Kongress passiert, aber:

„Wenn mindestens ein halbes Dutzend Wahlmänner, die formell am 19. Dezember für Trump stimmen müssten, sich doch für Clinton entscheiden, wäre Trumps Wahl zum Präsidenten mit der Mehrheit der Stimmen blockiert. Obwohl dies unwahrscheinlich ist, könnte das Repräsentantenhaus so abstimmen und die so genannten treulosen Wahlmänner, die den Willen der Wähler stützen, könnten weitreichende Reformen fordern."

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