Kardinal Rainer-Maria Woelki: Wortbruch!

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In einem Aufsehen erregenden Vorgang wurde Pfarrer Monsignore Herbert Ullmann vom Kölner Erzbischof Kardinal Rainer-Maria Woelki abgemahnt. Der Grund für die Abmahnung liegt in einem Gottesdienst im März 2023, bei dem Msgr. Ullmann gleichgeschlechtliche Paare gesegnet hat. Dies führte zu einer Anzeige bei den höchsten Kirchenbehörden in Rom durch eine anonyme Person, die nun schwerwiegende Konsequenzen nach sich zieht.

Foto: Ying Tang / NurPhoto / AFP

Kardinal Woelki verhängte nicht nur die Abmahnung gegen Pfarrer Msgr. Ullmann, sondern legte laut #OurtinChurch auch fest, dass in Zukunft im Sendungsraum Mettmann-Wülfrath keine Segnungsgottesdienste für alle liebenden Paare mehr stattfinden dürfen. Diese drastische Maßnahme trifft nicht nur Pfarrer Ullmann, sondern auch die engagierte Arbeitsgruppe „Regenbogenkirche für alle“, die sich vehement für eine inklusive Pastoral in der römisch-katholischen Kirche einsetzt.

Die „Regenbogenkirche für alle“ organisierte den Segnungsgottesdienst, der Teil einer Veranstaltungsreihe war, um die Akzeptanz von gleichgeschlechtlichen Paaren innerhalb der Kirche zu fördern. Diese engagierten Christ*innen kämpfen dafür, dass niemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität ausgegrenzt wird.

Mit der Abmahnung von Pfarrer Msgr. Ullmann lässt Kardinal Woelki das Anliegen einer menschenfreundlichen und einladenden Pastoral radikal vermissen, so #OutinChurch in einer Pressemitteilung. Kritiker*innen werfen dem Erzbischof vor, weiterhin eine Kirche der Angst zu fördern, die andersdenkende Gläubige mundtot machen will. Dieser Vorfall offenbare, dass im Erzbistum Köln ein Klima der Denunziation und Einschüchterung herrsche, das ungehindert fortbestehe.

Woelki bricht sein Wort!

Foto: M. Rädel

Besonders brisant ist die Tatsache, dass Kardinal Woelki noch im März bei einem Treffen mit Vertreter*innen der Initiative #OutInChurch versichert hatte, derartige Handlungen nicht zu sanktionieren. Doch die aktuellen Vorgänge beweisen das Gegenteil und werfen ein Schlaglicht auf die fehlende Glaubwürdigkeit des Kardinals.

Glücklicherweise lassen sich die Betroffenen und ihre Unterstützer*innen nicht länger einschüchtern. Die Initiative #OutInChurch - für eine Kirche ohne Angst - zeigt sich solidarisch mit Pfarrer Monsignore Ullmann und der Arbeitsgruppe „Regenbogenkirche für alle“. Gemeinsam treten sie dem Verhalten von Kardinal Woelki entschlossen entgegen und machen diese fragwürdigen Vorgänge öffentlich.

Die Abmahnung von Pfarrer Monsignore Ullmann stellt einen tiefgreifenden Skandal innerhalb der Kirche dar und wird zweifellos weiter für kontroverse Diskussionen sorgen. Die Forderung nach einer inklusiven und offenen Kirche, in der Vielfalt geschätzt und nicht bestraft wird, wird in diesem Fall lauter denn je.

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