#OutInChurch zu Gast bei der CDU-Fraktion im NRW Landtag

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Auf Einladung von Heike Troles, der queerpolitischen Sprecherin und Sprecherin des AK Gleich- stellung und Frauen der CDU, waren fünf Vertreter*innen von #OutInChurch am 4. Mai 2023 zu Gast im NRW Landtag. Ziel des Treffens war ein erstes Kennenlernen und ein allgemeiner Austausch darüber, wie die CDU-Landespolitik die Anliegen von #OutInChurch unterstützen kann.

Foto: #OutInChurch

Heike Troles betonte, dass es sich um ein Auftakttreffen handele, auf das unbedingt weitere folgen sollten, um den Gesprächsprozess dauerhaft zu verstetigen. Sie wünsche sich eine Zusammenarbeit auf längere Sicht mit konkreten Verabredungen zu den Themen, die bearbeitet werden sollten.

Rainer Teuber, Pressesprecher von #OutInChurch, bedankte sich bei Troles für die Einladung, der man ausgesprochen gerne gefolgt sei, zum einen, weil die CDU nicht die natürliche politische Heimat queerer Menschen ist, zum anderen weil Einladungen zum Gespräch von Bischöfen nach wie vor auf sich warten ließen. Großes Interesse zeigte Troles an den Unklarheiten bei den derzeitigen Neuformulierungen der Missio-Ordnung für Religionslehrkräfte in den fünf nordrhein-westfälischen Diözesen und der Frage, wie diese die Musterordnung umsetzen und ob hier eine verbindliche Rechtssicherheit erreicht werden kann.

Gunda Werner, Professorin für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum und Vorstandsmitglied von #OutInChurch forderte intensive Beratungen über die Missio-canonica-Problematik, insbesondere im Hinblick auf eine Sensibilisierung für neue Unklarheiten durch Umformulierungen, aktuell beispielsweise im Bistum Essen. Sie sagt:

„Wir möchten gemeinsam mit der Politik an der Schnittstelle zwischen Kirche und Staat im Hinblick auf Missio canonica und Nihil obstat wirksam werden. Denkbar sei hier unter anderem die Einrichtung einer Beschwerde- oder Meldestelle für Lehrkräfte, die in Konflikt mit einem Bistum wegen der Missio canonica oder des Nihil obstats stünden.“ 

Ramona Kielblock, KjG-Bildungsreferentin im Erzbistum Köln und ebenfalls im Vorstand von #OutInChurch, betonte, dass die Sichtbarkeit queerer Menschen insbesondere auch auf politischer Ebene ein wesentliches Thema sei. Heike Troles sicherte hier zu, sich unter anderem für eine gendersensible Sprache in ihrer Fraktion nach dem „Vorbild der Grünen“ stark zu machen. Die Vertreter*innen von #OutInChurch bieten Troles an, gerne in die CDU-Fraktion zu kommen, um dort die vorhandene Kompetenz und Expertise für queere Themen einzubringen. Dass es Heike Troles mit ihrem queerpolitischen Engagement Ernst meint, zeigte sie schließlich dadurch, dass sie unterstützendes Mitglied bei #OutInChurch werden will, sobald die Vereinsgründung abgeschlossen ist. Ramona Krämer:

„Das ausgerechnet eine CDU-Politikerin erste Unterstützerin der Vereinsanliegen von #OutInChurch wird, ist ein starkes Zeichen, welches hoffentlich zahlreiche Nachahmer*innen nicht nur im politischen Spektrum finden wird.“

Beide Seiten zeigten sich überaus zufrieden mit der offenen Atmosphäre, dem vertrauensvollen Austausch und der Begegnung auf Augenhöhe. Das alles stimmt optimistisch für die weiteren Treffen. *Pressemitteilung #OutInChurch

www.outinchurch.de

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