Kirche von England: Ehe für alle bleibt verboten

Immerhin Segnungen sollen aber für gleichgeschlechtliche Paare in Zukunft möglich werden. Und wie sieht es in den deutschen großen Kirchen aus? Der männer* Überblick.

by ,

Die Kirche von England hat sich dafür ausgesprochen, den christlichen Segen für gleichgeschlechtliche Paare zu ermöglichen. Die Generalsynode stimmte am Donnerstag in London nach einer stundenlangen und erbitterten Debatte für einen entsprechenden Vorschlag. Kirchliche Eheschließungen bleiben gleichgeschlechtlichen Paaren jedoch weiterhin verwehrt. 

Foto: Paul Childs / AFP

Die anglikanische Kirche ist in der Frage des Umgangs mit der LGBTIQ*-Community gespalten. Bei einer Abstimmung in London votierten 250 Mitglieder der Generalsynode in London für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, 181 dagegen, zehn enthielten sich der Stimme. Davor wurde stundenlang erbittert debattiert.

„Ich bin mir bewusst, dass es Menschen gibt, die dafür sehr dankbar sind, und dass es welche gibt, die verletzt sind“,

sagte die Londoner Bischöfin Sarah Mullally nach der Bekanntgabe des Ergebnisses mit Blick auf die Entscheidung, gleichgeschlechtliche Paare künftig zu segnen. Der nun angenommene Antrag erkennt auch das „Versagen der Kirche“ an, queere Menschen willkommen zu heißen. 

Foto: M. Rädel

Gleichgeschlechtliche zivile Ehen sind in England und Wales seit dem Jahr 2013 erlaubt. Die Kirche von England gestattet es ihren Priestern jedoch weiterhin nicht, Menschen gleichen Geschlechts zu verheiraten. 

Deutschlands evangelische Kirchen Vorreiter

In Deutschland können gleichgeschlechtliche Paare seit dem Jahr 2017 zivil heiraten. Innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) regelt jede der 20 Landeskirchen für sich, wie sie mit gleichgeschlechtlichen Paaren umgeht, in fast allen ist eine Segnung möglich, nur die württembergische Landeskirche hat hier die Entscheidung an die einzelnen Gemeinden delegiert. Einen Trauungsgottesdienst, also eine wirkliche Ehe für alle ist Stand Ende 2022 in 14 der 20 Landeskirchen ohne Einschränkung möglich. In der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland immerhin in den Gemeinden, die das so entschieden haben. 

Römisch-Katholische Kirche unbeweglich

Die römisch-katholische Kirche in Deutschland und dem Rest der Welt erlaubt die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare nicht, hat allerdings auf rechtlich mögliche drastische Strafaktionen bei Zuwiderhandlung, wie bundesweit unter großem Medienecho im Rahmen der Aktionen Liebe gewinnt und #OutInChurch geschehen, verzichtet.

Foto: M. Rädel

Versuche, über den sogenannten synodalen Weg Reformen für Frauen und anders Liebende durchzusetzen, scheiterten weitgehend am Votum der Bischöfe (männer* berichtete).*ck/AFP/mhe/cp

Back to topbutton