Regenbogenstadion: Ungarn reagiert mit NS-Vergleich

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Im Streit um die inzwischen durch die UEFA verbotene Münchener Arena in Regenbogenfarben, hat sich jetzt auch Ungarns Außenminister Peter Szijjarto mit einem unsäglichen Vergleich zu Wort gemeldet. Unterstützung für die Idee gab es dagegen aus ungewohnter Ecke: Markus Söder befürwortet die Idee. Sein Amtsvorgänger und heutiger Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte sich noch gerne mit Ungarns Chefpopulisten Orban ablichten lassen.

Foto: Johanna Geron / AFP

„Es ist äußerst schädlich und gefährlich, Sport und Politik zu vermischen“, sagte Außenminister Peter Szijjarto nach Angaben der Nachrichtenagentur MTI wörtlich. „Die historische Erfahrung zeigt, dass das eine schlechte Sache ist und allen voran die Deutschen wissen das genau.“

Ungarns Parlament hatte am Dienstag vergangener Woche ein Gesetz verabschiedet, das „Werbung" für Homosexualität verbietet (wir berichteten). Die EU-Kommission hat bereits angekündigt, das umstrittene Gesetz zu prüfen (wir berichteten). Der Münchner Stadtrat hatte sich in einem fraktionsübergreifenden Antrag dafür ausgesprochen, das Fußballstadion zum Gruppenspiel gegen Ungarn am Mittwoch in den Regenbogenfarben zu beleuchten. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bat die Europäische Fußball-Union (UEFA) und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) am Montag in einem Schreiben, „dieses Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz zu unterstützen“.

Foto: Peter Kneffel / AFP

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder befürwortete das Vorhaben. „Ich fände es gut, wenn die Regenbogenfarben strahlen würden“, sagte er am Montag in Berlin. Dies wäre „ein Signal für die Offenheit unserer Gesellschaft“. Auch der FDP-Politiker Marco Buschmann begrüßte die Pläne. „Wenn in Ungarn Menschen wegen ihrer sexuellen Identität diskriminiert werden, dann widerspricht das dem Wertegerüst der Europäischen Union und auch dem Wertegerüst der Freien Demokraten“, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion im Bundestag der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die FDP trete für Toleranz und Selbstbestimmung ein und habe deshalb auch den entsprechenden Antrag im Münchener Stadtrat initiiert.

Die endgültige Entscheidung liegt bei der UEFA als Ausrichter der Fußball-EM. Und die entschied heute gegen das Projekt. Mehr dazu und zur Reaktion der Szene in Kürze auf männer*. *AFP/ck

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