6 Tipps für eine bessere Arzt-Patient-Beziehung

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Das Gespräch mit dem Patienten gehört zu den Kernaufgaben von Ärzten*innen. Wie aber muss die richtige Kommunikation stattfinden und ist sie erlernbar? Wie kann man im stressigen Alltag in der Praxis und in der Klinik Zugang zum Patienten finden? Warum ist das Gespräch auf Augenhöhe der wahre Schlüssel zum Erfolg, um Vertrauen aufzubauen? Fragen über Fragen …

6 Tipps für eine bessere Arzt-Patient-Beziehung

Auf all diese und noch viele mehr findet der Arzt und Experte Mohy Taha die richtigen Antworten. Ärzt*innen müssen sich darüber im Klaren sein, von welch existenzieller Bedeutung das Gespräch mit den Patient*innen ist. Darum muss man es von der Pike auf lernen, die Konversation auf Augenhöhe zu führen.

Das heißt: gut zuzuhören, Fragen zu stellen und sich in die Welt der zu Behandelnden einzufühlen. In diesem Gastbeitrag verrät Mohy Taha die 6 wichtigsten Ideen, wie man als Arzt die Kommunikation mit seinen Patient*innen verbessern kann.

1. Zeigen Sie sich als Mensch und nicht als „Gott in Weiß, der über den Dingen steht!

Nicht nur bei der Übermittlung von schwierigen Befunden gilt: Vermeiden Sie Fachbegriffe und fühlen Sie sich immer gut in Ihre Patient*innen ein. Speziell bei der Überbringung von schwierigen Befunden sollten Sie sich von Ihrer fürsorglichen, empathischen Seite zeigen.

Auch durch liebevoll und achtsam gesprochene Worte können Sie zeigen, dass Sie auf der Seite der erkrankten Menschen stehen.

Unterstützen Sie die Patient*innen und ihre Familien mit wahren Tipps, damit sie mit einer negativen Nachricht gut umgehen können. Auch durch liebevoll und achtsam gesprochene Worte können Sie zeigen, dass Sie auf der Seite der erkrankten Menschen stehen. Ihre Körpersprache ist zudem wichtig, Nächstenliebe und Empathie sowie Unterstützung und Co zu vermitteln.

2. Hören Sie aktiv zu und sehen Sie den Patient*innen ins Gesicht

Wer aktiv zuhört und dabei den Patient*innen in die Augen blickt, kann mit entsprechender Erfahrung erkennen, wie es um sein tiefes „feeling good“ bestellt ist. Die Augen sind oft der Spiegel der Seele. Bei einem offenen Blickkontakt erkennen Sie schnell, ob eine Patient*in Ihnen etwas vorspielt oder nicht.

Wendet Ihr Gegenüber den Blick schnell von Ihnen ab, ist er von Unsicherheit geprägt oder sagt Ihnen vielleicht nicht genau die Wahrheit. Jetzt gilt es, sehr genau zwischen den Zeilen zu lesen, was Ihr Gegenüber Ihnen verraten möchte.

3. Nutzen Sie Körpersprache, um Vertrauen aufzubauen.

Ihre non-verbale Kommunikation ist wichtiger, viel wichtiger, als Sie denken. Setzen Sie Ihre Mimik, die Gestik und Körperhaltung sehr gezielt in der täglichen Kommunikation ein.

Zeigen Sie sich von Ihrer offenen und freundlichen Seite. Schenken Sie den Patient*innen ein ehrliches Lachen, wenn es angebracht ist. Lassen Sie sich somit voll und ganz auf eine persönliche Ebene mit Ihren Mitmenschen ein.

Vorsicht: Zu freundschaftlich und nah sollte es beim Verhältnis von Patient*in und Ärzt*in nicht einhergehen. Natürliche Distanz ist wichtig, um Respekt und Achtung zu wahren.

4. Fachbegriffe und unstimmiges Verhalten sollten Sie vermeiden

Vermeiden Sie Inkonsistenzen in der Kommunikation. Das bedeutet im Klartext, dass Ihre verbale Sprache und Ihre nonverbalen Signale, die Ihr Körper vermittelt, die gleiche Botschaft aussenden sollten. Zudem ist es anzuraten, dass Sie fach-chinesische Begriffe umschreiben und immer so das Krankheitsbild übermitteln, dass die Erklärungen hierzu verständlich sind.

Bleiben Sie immer ein einfühlend beratender Mensch und authentisch.

Hier eignen sich Vergleiche aus dem täglichen Leben (wie Schlauch und Darm) sehr gut. Wenn Sie ein sorgenvolles Gesicht machen, dann passt es nicht, schöne Botschaften zu übermitteln. Bleiben Sie immer ein einfühlend beratender Mensch und authentisch.

5. Die Stimme macht Stimmung

Wenn Sie zum Beispiel beruhigende, sanfte Worte an Ihre Patient*innen richten, dann sollten Sie dies mit einer offenen zugewandten Körperhaltung unterstreichen. So verfestigen Sie Ihre Botschaft. Zeigen Sie sich so, als würde es um Ihr eigenes Leben gehen. Authentisch zu sein ist das A und O für ein vertrauensvolles Miteinander.

Wie und mit welcher Tonlage Sie etwas sagen ist also entscheidend für die Wirkung!

Mit einer fröhlichen Stimme können Sie freudige Botschaften wie eine Schwangerschaft oder Verbesserung des Zustandes übermitteln. Sorgenvoll und warnend können Sie sprechen, wenn Sie den Patienten zu einer gesunden Lebensweise motivieren möchten. Wie und mit welcher Tonlage Sie etwas sagen ist also entscheidend für die Wirkung!

6. Interpretieren Sie die Körpersprache der Patient*innen richtig

Das, was Sie non-verbal aussagen, das gilt auch für Ihr Gegenüber. Wenn Patient*innen mit verschränkten Armen und abgewehrter Körperhaltung Ihnen gegenübersitzt, möchte er oder sie vielleicht etwas verbergen. Sehen Sie also immer ganz genau hin und hören Sie aktiv zu, was Ihnen die Menschen sagen möchten.


An diesen Ratschlägen eines erfahrenen Arztes sehen Sie: Es lohnt sich, den Menschen als pures Individuum zu sehen. Keine Person gleicht der anderen. Achten Sie auf ein vertrauensvolles Verhältnis zu Ihren Patient*innen. Nur so ist eine langfristige Zusammenarbeit auf Augenhöhe möglich.

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