Cocktail mit Folgen 🍆 Zehn Tage Dauererektion

by

Foto: instagram.com/dannypolaris

Danny Polaris wollte nur vor dem Berliner CSD schnell noch ein wenig Spaß haben. Den hatte er, allerdings mit schwerwiegenden Folgen: Der in Berlin lebende Brite übertrieb es mit Potenzmitteln und liegt mit schwerem Priapismus im Krankenhaus. Eine Geschichte, die hoffentlich zum Nachdenken anregt.

„Was kann schon schief gehen?"

Gegenüber dem Magazin PinkNews offenbarte der junge Mann seine Geschichte. Demnach hatte er nach einer Klubnacht in Berlin für den Nachhauseweg eine Viagra genommen und war dann doch noch zu einem Sexdate gegangen. Der Sexpartner bot dem alkoholisierten Mann an, ein Potenzmittel in den Penis zu injizieren. Polaris stimmte zu, unter anderem weil der Sexpartner angab, Krankenpfleger zu sein: „Ich dachte, warum nicht, was kann schon schief gehen?"

Eine ganze Menge, wie der Mann, der freiberuflich Sexkolumnen schreibt, in den nächsten Tagen feststellte. Er wachte mit einer schmerzhaften Erektion auf und machte sich dennoch auf den Weg zum CSD, den er mit einem weinkühlerumwickelten Dauerständer überstand. Noch einen Tag später waren die Schmerzen so heftig, dass er mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Dort stieß er auf erst ratlose, dann machtlose Ärzte, die über zehn Tage erfolglos versuchten, den Priapismus (der medizinische Fachausdruck für einen Dauerständer) in den Griff zu bekommen, und verhindern mussten, dass Blutgerinnsel aus dem Penis in den Blutkreislauf geraten. Eine potenziell tödliche Gefahr.

Inzwischen ist die Erektion glücklicherweise auf dem Rückzug – die Schäden am Penis sind allerdings so gravierend, dass es nicht sicher ist, ob Danny Polaris je wieder eine Erektion haben kann. Mindestens sechs Monate lang wird er sich verschiedenen Operationen und Therapien unterziehen müssen.

Mischkonsum birgt Gefahren

Wechselwirkungen von Medikamenten sind nicht zu unterschätzen. Laut Bericht bei GCN gehen die behandelnden Ärzte davon aus, dass nicht nur die doppelte Einnahme zweier verschiedener Potenzmittel, sondern auch Alkohol und Wechselwirkungen mit den HIV-Medikamenten zu dieser außergewöhnlich heftigen Reaktion geführt haben. Dies gilt selbstverständlich auch für illegale Substanzen – gerade im Setting von Chemsex-Partys oder langen Sexkluborgien sollte man sich nicht uninformiert auf neue Substanzen einlassen und wissen, was man eh schon konsumiert hat!

Das Aufklärungsprojekt IWWIT der Deutschen AIDS-Hilfe hat HIER Informationen zu Wechselwirkungen von HIV-Medikamenten und Drogen, Hinweise zum Safer Use und Mischkonsum zusammengetragen.

Back to topbutton