Unterschätzte Gefahr Parasiten: Was steckt dahinter?
Bei Parasiten denken die meisten direkt an Flöhe, Milben oder Läuse und somit zu großer Wahrscheinlichkeit an tierische Parasitenprobleme. Dabei sind auch Menschen ideale Parasitenwirte und viele beherbergen die Plagegeister ungewollt und unerkannt. Viele parasitäre Erkrankungen fallen nämlich gar nicht rasch auf. Tierbesitzer wissen das vermutlich, denn werden die Symptome sichtbar, so ist das Tier längst stark befallen. Warum sollte das beim Menschen anders sein? Dieser Artikel beschäftigt sich mit den gängigen Parasiten und zeigt auf, was Menschen bei einer Infektion und zum Schutz vor einer solchen tun können.
Welche Parasiten sind hierzulande gängig?
Die offensichtlichsten Parasiten kennt jeder. Die meisten hatten lästige Parasiten schon in der Kindheit, denn Läuse sind in Kindergärten mehr als gängig. Andere Parasiten hüpfen abends gerne mal mit den Haustieren zusammen aufs Sofa. Wer einmal Flöhe in der Wohnung hatte und diese an Tier, Mensch und in Teppichen bekämpfen musste, der weiß Flohhalsbänder zu schätzen.
Auch ein anderer Parasit ist recht bekannt: die Zecke. All diese ungeliebten Mitbewohner haben die Gemeinsamkeit, dass sie durch ihren Biss zugleich Krankheiten oder gar andere Parasiten übertragen können. Das sind dann Blut- oder Verdauungsparasiten, die nicht umsonst als Würmer bezeichnet werden. Aber welche sind hierzulande gängig?
- Protozoen - zu ihnen gehören mitunter die Giardien, die eine starke, lästige und übel riechende Durchfallerkrankung hervorrufen. Protozoen gehören zu den Einzellern.
- Helminthen - das sind die Würmer. Sie sind größer und vermehren sich nicht über die Zellteilung, sondern über Eier und Larven. Beide Vermehrungswege geschehen außerhalb von Mensch und Tier, wobei auch ein Zwischenwirt zur Entwicklung genutzt werden kann. Zu diesen Würmern gehören Fadenwürmer, Plattwürmer, Saug- und Bandwürmer.
Aufgenommen werden diese Parasiten über die Haut oder den Mund. In ländlichen Gebieten kann die Gefahr einer Infektion höher sein, doch gibt es diverse Infektionsmöglichkeiten:
- Tiere - ein infiziertes Tier kann die Eier oder Larven absondern, wobei der Mensch die Parasiten nach deren Entwicklung aufnimmt.
- Oberflächen - unbewusst mit Parasiten verunreinigte Hände können schon zur Infektion führen. Ein Beispiel: Ein infizierter Mensch wäscht sich nach dem Toilettengang nicht die Hände und greift die Türklinke an. Mit Pech infiziert sich der nächste Toilettenbesucher über die Türklinke.
- Sex - die Trichomoniasis ist eine Geschlechtskrankheit, die jedoch auf Parasiten beruht. Im Verdauungstrakt lebende Würmer können zudem über Oralverkehr direkt vom Analbereich in den Mund übertragen werden.
- Über die Haut - es gibt Parasiten, die über die Haut in den Körper gelangen.
Natürlich sind auch verunreinigte Lebensmittel mögliche Aufnahmequellen. Mit Abwasser verunreinigtes Trinkwasser gehört ebenso dazu, wie Streuobst von einer Wiese, sofern verseuchte Fäkalien in der Nähe sind.
Welche Probleme können sie verursachen?
Die Vielzahl an Parasiten ist zu groß, um einem Befall ein einziges Symptom zuzuordnen. Es lassen sich schließlich schon Flöhe und Läuse nicht anhand ihrer Symptome vollständig miteinander vergleichen, wird nun noch die Zecke gegenübergestellt, wird die Bandbreite klar. Auch bei Würmern kommt es immer darauf an. Tierhalter wissen ob des Infektionsdrucks und des Grads der Verwurmung. Einige wenige Würmer sind meist vorhanden, doch wenn diese sich massiv vermehren, treten die Probleme auf. Der Mensch als Säugetier hat diesbezüglich sogar sehr ähnliche Symptome wie Tiere:
- Kot - weiße Stippen im Kot oder ein massives Afterjucken deutet auf Würmer hin.
- Verdauung - häufiger Durchfall, Bauchschmerzen, aber auch Verstopfung sind mögliche Anzeichen auf einen Wurmbefall beim Menschen. Sie gehen meist mit weiteren Symptomen einher:
- Konstitution - das Allgemeinbefinden verschlechtert sich. Betroffene fühlen sich unwohl und müde, leiden an Übelkeit und einer mangelnden Konzentration.
- Psyche - Bandwurmlarven können sich im Gehirn einnisten. Nun besteht die Möglichkeit, dass sich der Wurmbefall in Form einer Depression oder psychischen Erkrankung äußert.
Bei einer Infektion mit Leberegeln verfärbt sich der Urin dunkel, zugleich schwillt der Bauch an. Lungenegel hingegen wirken direkt auf die Lunge ein und bringen Husten, Asthma, Atemprobleme und Schmerzen beim Atmen hervor.
Würmer schädigen die Organe. Auf ihrer Reise durch den Körper schlüpfen die Larven beispielsweise durch die Wände von Organen, was wiederum Blutungen ausführt. Ein starker Befall kann sich nun auch im Blutbild offen äußern, da die Betroffenen unter Blutarmut leiden.
Was lässt sich dagegen tun?
Generell ist Vorbeugung die beste Hilfe. Gerade Haustierhalter sollten auf eine ordentliche Entwurmung ihrer Tiere achten und sich stets die Hände waschen, wenn sie mit den Fäkalien des Tieres in Berührung kommen. Dies gilt insbesondere dann, wenn Hund oder Katze selbst offen erkrankt ist. Insgesamt spielt die eigene Hygiene eine tragende Rolle.
Sollten Symptome auftreten, gilt:
- Ärztliche Abklärung – Betroffene sollten ihren Hausarzt aufsuchen. Über Kot- und Blutuntersuchungen können die Parasiten gezielt aufgespürt werden. Es ist wichtig, abzuklären, welcher Parasit im Körper ist.
- Behandlung – nicht jede parasitäre Erkrankung muss behandelt werden, sollte jedoch ärztlich begutachtet werden. Kommt es zu einer Behandlung, wird diese auf den Parasiten abgestimmt. Während Läuse mit speziellen Waschlösungen behandelt werden, kommen bei Würmern Antiparasitika zum Einsatz. Sie stellen praktisch die Wurmkur für den Menschen dar. Sie wird meist einmal eingenommen und nach einer gewissen Zeit wiederholt, damit auch die sich bei der ersten Behandlung noch im Larvenstadium befindlichen Parasiten getötet werden.
- Begleitende Behandlung – manchmal ist eine Antibiose notwendig, auch Pilzmittel können eine weitere Behandlungsform sein. Darüber hinaus mag auch diese Parasitenkur Anleitung die Behandlung begleiten.
Nach Abschluss der Behandlung kann sich eine Darmsanierung eignen, denn je nach Befall wird der Darm deutlich belastet. Insgesamt ist eine abwechslungsreiche, gesunde und möglichst zuckerfreie Kost ratsam. Parasitenbefall geht gerne mit Pilzerkrankungen einher und Pilze ernähren sich von zuckerhaltigen Bestandteilen der Nahrung.
Fazit - keine Angst vor Parasiten
Menschen kommen ständig mit Parasiten in Kontakt. Oft wird ein Befall sogar gar nicht bemerkt und vom Körper selbst geregelt. Ein starker Befall, ein Befall bei einem geschwächten Immunsystem und sämtliche Parasiten, die zu Geschlechtserkrankungen zählen, müssen natürlich ärztlich abgeklärt und behandelt werden. Diese können nämlich eine echte Gefahr für die Gesundheit darstellen. Noch wichtiger ist allerdings die strikte Hygiene. Rohe Lebensmittel müssen gut gereinigt werden, regelmäßig müssen die Hände gewaschen werden und verschmutzte Finger sollten nicht an den Mund gebracht werden.