Gestresst? Verängstigt? Abschalten!

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Der ständige Informationsdruck aus sozialen Medien kann krank machen. Der menschliche Organismus ist von Natur aus nicht dafür gewappnet, im Dauererregungsmodus zu leben. Gleichzeitig ist er aber darauf geeicht, Gefahrensituationen mit besonderer Aufmerksamkeit wahrzunehmen. 

Wut und Angst sind die am einfachsten zu erregenden Emotionen beim Menschen

Algorithmusgesteuerte Systeme wie Facebook, Twitter und in der Folge die unter Konkurrenzdruck leidenden Medienunternehmen nutzen diese biologische Programmierung aus und bespielen ihr Publikum mit wütend- oder angstmachenden Tickermeldungen im Sekundentakt. Das garantiert die höchstmögliche Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeit heißt Zeit, heißt im wirtschaftlichen Fachjargon Verweildauer, die Ware, die an Werbetreibende verkauft wird. Ein Teufelskreis, gegen den das Männergesundheitsprojekt IWWIT der Deutschen Aidshilfe eine praktische Bildkarte veröffentlicht hat. 

Nicht nur schädlich für die Psyche

Schon in der Ausnahmesituation 2015 haben es Populisten mit tatkräftiger technischer Hilfestellung sozialer Medien geschafft, irrationale Ängste zu schüren und daraus Profit zu schlagen. Die AfD säße mutmaßlich heute nicht im Bundestag, hätten Facebook und Co. nicht viel zu lange zugeschaut und Dollars gezählt, während ihre Informationsmaschinen mit Fakenews und Hetze das gesellschaftliche Klima vergifteten. Brexit und Trump sind nachgewiesener Weise ebenfalls „Unfälle“ der unkontrollierten Lügenverbreitung und gleichzeitig gezielten psychologisch auf das Individuum zugeschnittenen Informationsmanipulation.

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