INTERVIEW: David Zimmerschied

by

© Universum Film / Marc Reimann

Gestern war in Frankfurt der letzte Drehtag zu Niels Lauperts romantischer Tragikomödie WHATEVER HAPPENS. Mit im Film ist auch einer der angesagtesten jungen Kino- und Theaterschauspieler Deutschlands: David Zimmerschied (links im Bild). Den Literaturfan Jahrgang 1983 kennst du sicher aus Produktionen wie „Elser - Er hätte die Welt verändert“, „Unsere Mütter, unsere Väter“, „Die Frau des Polizisten“ oder „Tannbach“. Hier ist das exklusive Interview.

DU SPIELST IN FILMEN OFT CHARAKTERE, DIE MIT IHRER ROLLE IN DER GESELLSCHAFT HADERN ODER SIE VERÄNDERN. LIEGEN DIR SOLCHE ROLLEN MEHR?

Als Schauspieler suchst du natürlich immer den Konflikt in der Geschichte. Im Außen, also mit den anderen Figuren, als auch im Innern der eigenen Figur. Und je stärker diese Konflikte sind, je existenzieller, desto spannender ist es. Für die Spieler als auch für die Zuschauer.

Foto: Selfie

ALTERNATIV: IST DIE ROLLE DES HELDEN NICHTS FÜR DICH?

Jeder will doch den Joker und niemand will Batman spielen. Das Böse, mit all seinen Facetten, durchtrieben, manipulativ, etc. ist viel spannender als den jugendlichen Helden zu spielen. Ich bin irgendwie immer auf der Suche nach dem Skurrilen, Unsympathischen, Sperrigen und Schrägen in den jeweiligen Rollen. Ich weiß daher gar nicht, ob ich den Traumschwiegersohn überhaupt spielen könnte.

GEHST DU GERN AUF KONFRONTATION?

Oh nein, ich bin schrecklich harmoniesüchtig und konfliktscheu. Und meine zurückhaltende Art ist mir, jetzt mal auf die Karriere bezogen, wirklich nicht sehr hilfreich. (grinst)

WIE UNTERSCHEIDET SICH DEINE ARBEIT AM THEATER ZU DER BEIM FILM? FEHLT BEIM DREH DER APPLAUS?

Das tolle an der Arbeit am Theater ist die Zeit, die man zum Forschen, zum Suchen hat. Über mehrere Wochen eine Figur zu erschaffen. Mir haben aber schon immer die Vorstellungen mehr Spaß gemacht als die Proben. Es gibt auch Kollegen, die lieben den Probenprozess, das spielen vor Publikum ist denen dann weniger wichtig. Also scheine ich schon eine gewisse Applaus-Geilheit zu haben. Beim Film müssen einfach viel schneller Entscheidungen getroffen werden, man kommt ans Set, kann seinen Text, hoffentlich, spielt die Szene ein paar Mal und dann ist diese Wahrheit, die in diesem Moment entstanden ist, für immer und ewig konserviert.

*Interview: Michael Rädel

Back to topbutton