Das 9. PornFilmFestival

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Foto: PornFilmFestival

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Das PornFilmFestival Berlin geht vom 22. bis 26. Oktober in die mittlerweile neunte Runde.

Hinter die Kulissen zu schauen und sich philosophisch darüber hinaus mit Pornografie zu beschäftigen, das ist der Anspruch, den das PornFilmFestival Berlin auf seiner Homepage formuliert. Dem wird man im ältesten Kino Deutschlands, dem Moviemento am Kottbusser Damm 22, äußerst unterhaltsam und informativ gerecht. Ausstellungen, Workshops, Performances und Partys bilden an fünf Oktobertagen einen spannenden Mikrokosmos, in den es sich wirklich lohnt, einzutauchen. 

Festival-Initiator und Regisseur Jürgen Brüning hat mit dem PornFilmFestival eine kulturelle Institution geschaffen, die aus dem Kalender nicht mehr wegzudenken ist!

Wie kam er eigentlich auf so eine Idee? „Ich lag damals in Athen im Krankenhaus und Maria Cyber, hatte die Idee, alternative Pornos zu zeigen. Ich habe diese Idee aufgegriffen und zusammen mit Tim Stüttgen, der die erste Post Porn Konferenz 2006 in der Volksbühne organisierte, zeigte ich erstmalig Filme im Kant Kino.“


Eröffnet wird das Festival 2014 von Hitoshi Matsumotos Film R100 eine kunstvolle Auseinandersetzung mit den Sehnsüchten, Träumen und Ängsten eines Durchschnittsbürgers, der einem Club beitritt, der nur eine Regel hat: Man darf niemals kündigen. Er taucht ein in die verstörende aber auch erregende Welt. Hinter der langweiligen Fassade eines Mietshauses erwartet den erwartungsvollen Gast eine Peepshow. ER ist auf dem Kinderkarussell, die Dominas drum herum ... Ein SM-Film, der so schwärmte etwa The Hollywood Reporter aber auch durchaus abgedreht und einfach komisch ist!

Fotos: www.cadinot.fr

EHRE, WEM EHRE GEBÜHRT: 

Gefeiert und mit einer Retrospektive gewürdigt wird dieses Jahr der 2008 verstorbene französische Regisseur und Fotograf Jean-Daniel Cadinot. Er hatte vor allem in den 1980ern großen Erfolg mit seinen kunstvollen Pornos, in deren Handlungssträngen schwule Fantasien szenisch umgesetzt wurden: Hardcoresex in Klosterinternaten, Discos, Besserungsanstalten oder auf Pfadfindertouren und Basaren. Stilprägend für den ganzen Markt! Einer seiner größten Erfolge ist der Porno Harem von 1984: Ort der Handlung ist ein maghrebinischer Basar, auf dem sich die Kerle austoben.

DAS VOLLE PROGRAMM: Das PornFilmFestival Berlin fokussiert jedoch nicht nur auf Filme und Videos aus aller Welt. Arbeiten von Fotografen und Stars sowie Workshops zu Bondage, Tentacle Porn und Sex Work sowie Performances, Lesungen, Musik und bildende Kunst Alexa Vachon etwa stellt ihre Kunst im Kino Moviemento selbst aus gehören ebenso dazu. Zudem locken vielfältige Ausstellungen und Aktionen in die Galerie SoMos (Kottbusser Damm 95, www.somos-arts.org).

Nomen est omen: Die Festivallounge ist das legendäre Ficken 3000 am Hermannplatz. In einer von Berlins schönsten Cruisingbars kommt man am 22., 23. und 24.10. zum geselligen Austausch zusammen. Weniger um Kunst, als eher ums Feiern geht es auch bei der offziellen Festivalparty in der wohl größten Indie Location Berlins, der Loftus Hall (Maybachufer 48) am 25. Oktober! Man sollte es dort aber nicht übertreiben, schließlich steigt die die Abschlussparty schon am nächsten Tag, am 26.10., im Südblock. Es wird wild!

22. – 26.10., PORNFILMFESTIVAL BERLIN, MOVIEMENTO, KOTTBUSSER DAMM 22, BERLIN

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