Seine letzte Rolle (?)

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Daniel Day-Lewis ist nicht irgendein Schauspieler. Er ist bekannt dafür, zwischen seinen wenigen Filmrollen jahrelange Pausen einzulegen, um sich auf die Verkörperung des nächsten Charakters vorzubereiten. 

Foto: Focus Features, LLC.

Im Falle des Films „Der seidene Faden“ arbeitete er unter anderem monatelang in der Kostümabteilung des New York City Ballet, um sich auf seine Rolle als genialer und mit dem außergewöhnlichen Namen Reynolds Woodcock ausgestatteter Modeschöpfer in den 1950ern vorzubereiten. Woodcock ordnet – wie Day-Lewis selbst – alles seiner Kunst unter, auch Frauen haben es bei ihm nicht leicht. An sich heran lässt er nur seine Schwester Cyril und seine längst verstorbene, aber dennoch irgendwie stets präsente Mutter. Als er auf die etwas tollpatschige, aber für ihn faszinierende Kellnerin Alma (Vicky Krieps) trifft, entspinnt sich zwischen den beiden eine Romanze, die tiefe psychische Abgründe offenlegt und allen Beteiligten eine Menge abverlangt. Als Zuschauer sitzt man gebannt da und weiß nicht so recht, ob man eher dem Genie Reynolds Woodcock oder dem Genie Daniel Day-Lewis bei der Arbeit zusieht, welcher bereits angekündigt hat, dass „Der Seidene Faden“ sein letzter Film sein wird.

Gerüchte sagen, er möchte sich in Zukunft tatsächlich dem Modedesign widmen. Was auch immer er vorhat, wir hoffen, dass er damit glücklich wird, auch wenn es ein tragischer Verlust für Filmfans auf der ganzen Welt sein wird. 

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