Natalie Portman ist „JACKIE"

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In einem schockierenden, mitreißenden, gefühlvollen Film zeichnet Regisseur Pablo Larraín ein intimes Porträt von Jackie Kennedy.

Foto: TOBIS

Der Tod des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy ist eines der Ereignisse der Geschichte, die die Welt von einem Moment auf den anderen veränderten. Im kollektiven Unterbewusstsein hallt immer noch der Schock nach, den die Menschheit am 22. November 1963 erfuhr, als JFK in Dallas in seiner offenen Limousine erschossen wurde.

Der chilenische Regisseur Pablo Larraín zeigt in seinem englischsprachigen Spielfilmdebüt eine vielleicht nicht unbedingt neue, aber doch viel intimere und brutalere Sicht auf die Dinge, indem er das Publikum die Tage vor und unmittelbar nach Kennedys Ermordung aus der Perspektive seiner Witwe, Jackie Kennedy (Natalie Portman, „Black Swan") erleben lässt.

Von den erschreckenden Momenten in der Limousine, bis zur Schlüsselszene direkt nach dem Mord, in der Jackie das Blut ihres Mannes aus ihren Haaren wäscht, sich der befleckten Kleidung entledigt und danach schließlich alleine im Bett liegt – Natalie Portman gelingt es, die ganze rohe Grausamkeit der Situation nachvollziehbar zu machen. Ein schon etwa eine Woche nach dem Attentat geführtes Interview dient als Rahmenhandlung und verbindet zahlreiche und wild verwobene Flashbacks miteinander, die nicht chronologisch, sondern oft in schwindelerregender Folge abgespult werden und damit jede Vorhersehbarkeit im Keim ersticken. Filmkomponist Mica Levis überwältigender und oft schon fast unangenehm schräger Score trägt zusätzlich zu dem einzigartigen Filmerlebnis bei, auf das man sich zunächst einlassen muss, dies aber schlussendlich keinesfalls bedauert. Bewegend!

Kinostart: 26. Januar 2017

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