New York, Berlin, UK: Christopher Winter

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Bild: Christopher Winter „Midnight 00:00“, 2017

Foto: M. Rädel

Gerade startete mit „Me, Myself and I“ bei der Dirk Lehr Collection zusammen mit der Leo Kuelbs Collection eine Gruppenausstellung, an der der 1968 geborene Maler teilnimmt. Ein schöner Anlass für uns, den Maler in seinem Atelier in Berlin-Mitte zu besuchen – mit gebotenem Sicherheitsabstand und magenfreundlichem Kaffee.

Wie erlebst du die Corona-Krise und ihre Folgen?

Sie nervt und schränkt ein, aber ich habe keine Angst. Ich habe Sorgen, wie es weitergeht, auch weil Arbeit weggebrochen ist, aber ich versuche, mich mit meiner Kunst zu beruhigen. Als Künstler braucht man ja auch Zeit für sich, um in Ruhe zu malen. Aber zu wissen, dass man nicht in eine Bar gehen kann, wenn man will, das bedrückt manchmal. Dann gibt es eben mal Wein zu Hause. (lacht)

Große Zukunftsängste hast du noch nicht?

Bild: Christopher Winter „Echo Beach“, 2019

Na ja, gerade läuft es gut, ich habe auch eine Ausstellung in New York, meine Bilder verkaufen sich. Außerdem plane ich einen Hauskauf mit meinem Mann Greg in England.

Aber bist du nicht inzwischen Deutscher und das wird schwierig dank dem Brexit?

Ich bin beides. Ich habe mich zu einem Zeitpunkt um die doppelte Staatsbürgerschaft gekümmert, als das noch ging. Mit meinem Mann suche ich ein kleines Haus im Süden Englands, in der Nähe meiner Heimat.

Du bleibst Berlin aber treu?

Ja, auch mein Atelier behalte ich hier. Aber ich habe durch die Corona-Pandemie meinen Greg seit Wochen nicht gesehen, jetzt will ich mal länger mit ihm zusammen sein.

Woran arbeitest du gerade?

Ich habe den Wald für mich entdeckt und auch wieder die – leicht mysteriösen – Menschen in meinen Bildern, die ich eine Zeit lang „verbannt“ hatte. „Norwegian Wood“ ist gerade das Motto beim Malen.

Du stellst nun in New York ** und auch in Berlin aus.

Ja, die Kunstsammler Leo Kuelbs (NYC/Berlin) und Dirk Lehr (Berlin) widmen sich in Zeiten von Lockdown, Kontaktbeschränkungen und Grenzschließungen dem Thema Einsamkeit, Isolation und Social Distancing. Es ist eine 3-D-Online-Ausstellung mit dem Titel „Me, Myself and I“. Neben meiner Kunst sind auch Werke von Jan Holthoff und Birgit Jensen zu sehen.   

*Interview: Michael Rädel

** Mehr zu seiner Ausstellung in New York hier

www.christopher-winter.com

artspaces.kunstmatrix.com/me-myself-and-i

www.karloskargallery.com

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