Omar Chaves Viteri: „Kolumbien ist ein Macho-Land“

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Bilder: Omar Chaves Viteri, Foto: Selfie

Bild: „Sorry for been a bad, bad doggy but I'm still a pretty wolfie“ Omar Chaves Viteri

Auf Instagram wurden wir auf die homoerotische Kunst von Omar Chaves Viteri aufmerksam. Seine Männerakte begeistern dort seine Follower – und hoffentlich auch dich. Wir chatteten mit dem Künstler aus Kolumbien.  

Was gefällt dir am Künstlerdasein am besten?

Als Kind dachte ich, dass ich in der Kunst alles machen kann, dann bin herangewachsen und habe bemerkt, dass es Regeln gibt, es gibt Standards, aber es hat mir gefallen. Jetzt benutze ich Kunst, um mich auszudrücken, die Aufmerksamkeit anderer auf mich zu ziehen, mich als der stolze Homosexuelle auszudrücken, der ich bin, als der stolze Mann, der ich bin, und ich hoffe, dass andere mich sehen und ich sie dazu inspirieren kann, mutig zu sein, ein anderes Wesen vom gleichen Geschlecht zu lieben. Das ist nicht falsch! Männer sind schön, warum sollte das nicht sein?

Deine Kunst ist sehr homoerotisch. Hattest du jemals Probleme mit diesen Penissen auf Instagram?

Ich hatte nie ein Problem aufgrund von Entblößungen auf Instagram oder Facebook oder in einem meiner anderen Netzwerke. Entweder es ist grotesk oder es sieht billig aus … Ich achte sehr darauf, dass meine Kunst nie in diese Kategorien fällt, ich nehme an, dass all dies vom Netzwerk erkannt wird, dass es erkennt, dass die Komposition harmonisch schön ist. Aber das dies ein „Roboter“ tut, ist für mich erschreckend.

Ist es schwierig, in Kolumbien schwul zu sein?

Ja, Kolumbien ist ein Macho-Land. Versuche, progressiv zu sein, aber komme einem anderen Mann nicht zu nahe, weil die Leute dich verachten. Harte Themen wie den Missbrauch der Drag-Gemeinschaft und andere schlimme Dinge will ich hier nicht anfassen, weil es zu weh tut. Ich musste nie verstecken, dass ich schwul bin, aber es bedeutet nicht, dass es einfach ist! Anschuldigungen und Hass sind da.

Hilft dir Kunst, miteinander auszukommen und glücklich zu sein?

Wenn ich einen Bleistift in die Hand nehme, ist es einfach so, als ob ich mich mit dem Universum verbinde. Ich fühle mich sofort glücklich, während das Zeichnen der beste Ort auf der Welt ist. Wenn man Kunst zeichnet, ist sie echt. Man kann den Linien vertrauen, man bekommt das Gefühl, dass etwas richtig ist.

*Interview: Michael Rädel

omarchavesviteri.artstation.com, www.facebook.com/Ulmarchaves, www.instagram.com/omararmandochavesviteri


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