Felix Räuber: „Ich mag, dass ‚queer' vieles offenlässt“

by

Seine neue Single „Burning Sky“ von seiner zweiten Solo-EP „ME“ erscheint am 26. April, schon viel früher gibt es den Kurzfilm zur EP zu sehen – mit einer Show von Felix. Und zwar am 9. April ab 19 Uhr wird die „stilistische Symbiose aus Filmdarbietung und musikalischer Liveperformance der neuen Songs in einem Kinosaal“ in Berlin erlebbar sein, allerdings nur für geladene Gäste. Hamburg und Dresden sind die nächsten Termine für den Ex-Polarkreis-18-Sänger. Die Tourdaten fidnest du unten.

Wovon handelt „Burning Sky“?

Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Geschlecht, der männlichen und weiblichen Seite in mir Selbst, ist einer der drastischsten inneren Spannungsfelder, die ich für mich, und die jeder irgendwann in sich erlebt. Darüber wollte ich einen Song schreiben. Obwohl ich mich nicht als transsexueller Mensch verstehe, zumindest nicht auf der physischen Seite, habe ich diese Ambivalenzen natürlich in mir. Denn regelmäßig werde ich mit den Grenzen meiner eigenen Geschlechtsidentität konfrontiert. Alltägliche Situationen, in denen ich nicht weiß, ob meine Handlung als männlich oder weiblich empfunden wird und wo ich mich frage, was bedeutet das überhaupt männlich oder weiblich zu sein? Ein heikles Thema, wo ich bei vielen auf Distanz stoße. Ein klares Zeichen also, das genau hier ein besonders persönliches Thema für jeden von uns liegt, sonst würde man sich nicht so dagegen wehren. Der Song „Burning Sky“ beschreibt eine ikonische Figur die sich traut bis aufs Letzte zu ihrer eigenen Geschlechtsidentität zu stehen und die schließlich unter dem „brennenden Himmel“ vor den Augen der Gesellschaft verbannt wird.

Foto: www.felixraeuber.com

Auf dem Bild bist du halb Mann, halb Frau. Oder auch ein Mensch, mal geschminkt, mal pur. Ist Make-up denn immer weiblich?

Auf dem Bild wollte ich die weiblichen und männlichen Anteile in mir, in einem Bild zusammenfassen. Hält man eine Gesichtshälfte zu, wirkt die noch offene andere Hälfte wie eine eigenständige Persönlichkeit, beides Anteile, die wirklich in meinem Gesicht sind. Avril Paul von Make Up Society, hat das Make-up sehr subtil angewendet und letztlich nur die Anteile in mir hervorgehoben, die sowieso schon da waren.

Magst du das Wort „queer“?

Ich mag, dass „queer“ vieles offenlässt. Ein Sammelbegriff unter dem man Andersartigkeit, Querdenkerei, Freiheit und Vielseitigkeit zusammenbringt.

Du trittst in Sachsen auf. deine Heimat ist ziemlich in Verruf geraten. Woran denkst du, wenn du an Sachsen denkst?

Für mich persönlich hat sich meine Heimat Dresden nicht großartig verändert. Es ist immer noch die Stadt in der meine Familie, meine Schulfreunde und die Mitglieder meiner Band „Polarkreis 18“ leben. Wenn ich zuhause bin, mache ich die Dinge, die ich immer schon gemacht habe. Das Dresden nicht gerade die progressivste Stadt ist, hängt mit der langen Geschichte als Barock- und Residenzstadt zusammen. Natürlich stimmen mich die aktuellen Veränderungen nachdenklich, ich habe hier aber noch nicht die richtigen Antworten gefunden.

*Interview: Michael Rädel  

FELIX RÄUBER: 9.4. BERLIN, IL KINO, 18:30 UHR, 11.4. HAMBURG, PASSAGE KINO, 19 UHR, 16.4. DRESDEN, SCHAUBURG, 19 UHR


24.4. Regensburg – Heimat Regensburg

25.4. München – zehner

30.4. Köln – die wohngemeinschaft

2.5. Jena – Café Wagner Jena

3.5. Berlin – Frannz Club

10.5. Dresden – Scheune Dresden

www.felixraeuber.com


Back to topbutton