Berührungen oder auch nur ein Bussi

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Foto: O. T., Emerson Ricard, 2018

Bild: Doron Langberg, Zach and Craig, 2019, Öl auf Leinen, 244 x 203 cm

Seit März kam das Community- und Szeneleben abseits der Pflege und privater Zusammenkünfte praktisch zum Erliegen. Der zweite Lockdown traf einmal mehr unsere Safe Places und auch das Schwule Museum ist geschlossen.

Diese notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden aber nicht ewig sein, einer der mächtigsten Schwulen in der Politik, Jens Spahn, stimmt ja ab und an durchaus optimistisch ... Und die neusten Nachrichten aus dem Schwulen Museum freuen: „Wir hoffen {...} am 2. Dezember 2020 wieder eröffnen zu können“, so das Team via E-Mail an unseren Verlag. „Mit einer der aufwendigsten Ausstellungen in unserer Geschichte. Intimacy: New Queer Art from Berlin and Beyond versammelt über 30 zeitgenössische Künstler*innen, die mit Fotografien, Gemälden, Skulpturen, Video-Arbeiten und Installationen einen Blick auf queere Intimität wagen.“

Foto: Spyros Rennt, Hanging out at Ludo’s, 2020, Fotografie 40 x 60 cm

Das große Thema dieser Gruppenausstellung mit unter anderem Werken von Slava Mogutin und Roey Victoria Heifetz ist also genau das, was man so schmerzlich vermisst: Intimitäten. Gerade kann man nicht mit den Freunden im Klub festen, unbeschwert die Oma knuddeln oder auch die liebste Dragqueen busserln. Zu gefährlich. Die Ausstellung geht aber noch einen Schritt weiter.

„Der Austausch von Blicken, die Berührungen von Körpern, Sex oder auch nur ein Gespräch – all dies wird im öffentlichen Raum schnell zum Anlass für homo- und transfeindliche Gewalt. Gleichzeitig boten die letzten Jahre für viele eine neue Kultur der Intimität und sexuellen Freiheit. Seit diesem Jahr ist es Covid-19, das uns herausfordert. Kontakte, die wir vermeiden, Partys, die wir nicht mehr feiern. Intimität ist etwas, das wir gerade verlieren könnten.“

Eine spannende und wichtige Ausstellung mit großen queeren Künstler*innen, die den Horizont erweitert, sensibilisiert, aber auch beglückt.

Ab 2.12. – 25.2.2021, Intimacy: New Queer Art from Berlin and Beyond, Schwules Museum, Lützowstraße 73, Berlin, www.schwulesmuseum.de

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