20 Jahre Homonale

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Foto: Salzgeber

Das queere Filmfest Homonale feiert sein 20-jähriges Jubiläum und präsentiert vom 17. bis 20.1. neue queere Filme und sehenswerte Klassiker in der Caligari Filmbühne Wiesbaden.

Foto: 20th Century Fox

Das Jubiläumsprogramm startet gleich mit zwei Klassikern: „Boys don’t cry“ von Kimberly Peirce thematisierte bereits 1999 eine Trans*-Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht: der Ermordung von Brandon Teena, einem jungen Mann im Körper eines Mädchens, der aus trans*-phoben Gründen sterben musste.

Kimberly Peirce drehte zunächst eine Dokumentation über den Fall und später den Spielfilm „Boys don’t cry“ mit Hilary Swank in der Hauptrolle, die dafür mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Chloë Sevigny ist als Brandons Bekannte Lana zu sehen.


Foto: Universum Film

Der zweite Klassiker ist noch gar nicht so alt: „A Single Man“ war 2009 das Filmdebut des Modedesigners Tom Ford; basierend auf Christopher Isherwoods gleichnamigen Roman spielt Colin Firth den in die Jahre gekommenen Literaturprofessor George, dessen langjähriger Partner Jim bei einem Autounfall ums Leben kam. George hegt Selbstmordgedanken, bis er den jungen Studenten Kenny kennenlernt und neuen Lebensmut schöpft; doch das Schicksal hat einen anderen Weg geplant ...

Der ästhetisch brillant in Szene gesetzte Film wurde gelobt und mit Preisen ausgezeichnet, unter anderem bekam Colin Firth bei den Filmfestspielen in Venedig den Coppa Volpi als bester Schauspieler. Mit dabei: die Queen of Overacting Julianne Moore als Georges beste Freundin Charley. (15.1., 20 Uhr)


Die weiteren Filme des Festivals zeigen queere Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt – hier unsere Tipps:


„Als wir tanzten“ verliebt sich der georgische Balletttänzer Merab in den unbekümmerten Irakli, der neu ins National Georgien Ensemble kommt; Regisseur Levan Akin verheimlichte beim Dreh die Story des Films, um an den unterschiedlichen georgischen Drehorten nicht Opfer homophober Gewalt zu werden.

„Ich wollte zeigen, dass es keinen Widerspruch darstellt, Teil dieser Kultur zu sein und doch nicht der Norm zu entsprechen“, erklärt der Regisseur zu seinen Film. (17.1., 17:30 Uhr)


Foto: Studiocanal/El Deseo/ Manolo Pavón

Sympathisch, noch immer ein bisschen schrill und deshalb herzerwärmend setzt Pedro Almodóvar sich in seinem neuesten, autobiografisch geprägten Film „Leid und Herrlichkeit“ mit dem Altern auseinander: Antonio Banders spielt den Filmregisseur Salvador, der sich aufgrund der Wiederveröffentlichung eines seiner alten Films auf eine Art Zeitreise begibt und verschiedene Lebensgefährten aus seiner Vergangenheit trifft.

Almodóvar Film wird am 17.1. um 20 Uhr gezeigt, im Anschluss lädt die Homonale zu einem Sektempfang anlässlich ihres Jubiläums.


Foto: missingFILMs

Sehenswert ist auch die Dokumentation „Ich bin Ananstasia“, die die trans*-Geschichte des ehemals männlichen Bundeswehr Oberleutnants Anastasia Biefang erzählt (18.1., 18 Uhr).


Foto: Salzgeber

Bonnie und Bonnie“ erzählt die schwierige Geschichte der Liebesbeziehung zwischen Kiki und der Albanerin Yara; Yaras Eltern akzeptieren die Homosexualität ihrer Tochter nicht, die beiden Frauen müssen fliehen und Yaras Bruder nimmt die Verfolgung auf (18.1., 20 Uhr).


Foto: Mathäser Filmpalast

Kena und Ziki sind die Protagonistinnen in „Rafiki“, dem ersten kenianischen Film über lesbische Liebe (20.1., 18 Uhr).


Foto: Universal Pictures

Der Film „Der verlorene Sohn“ behandelt das heiß diskutierte Thema Konversionstherapien mit einer auf einer wahren Begebenheit beruhenden Geschichte: Als Jared sich gegenüber seinen Eltern outet, überredet ihn sein Vater, ein Baptistenprediger, sich einer Therapie zur „Heilung“ der Homosexualität zu unterziehen (19.1., 17:30 Uhr).


Nicht verpassen sollte man außerdem die Sonntagsmatinee „Rocketman“, die Biographie des Musikers Elton John (19.1., 12 Uhr).


17. – 20.1., Caligari Filmbühne, Marktplatz 9, Wiesbaden, www.homonale-wiesbaden.de


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