Fest und Protest: Queer Festival Heidelberg

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Foto: Denis Sinyakov

Die Freude ist groß: Deutschlands größtes Festival für queere Kultur startet im Mai 2023 erstmals wieder ohne Pandemiebeschränkungen. Ein kurzer Ausblick auf die Highlights.

Einen Monat lang stehen Konzerte, Performances, Partys, Ausstellungen, Talkrunden, Workshops, Filme und vieles mehr auf dem Programm im neuen Karlstorbahnhof Heidelberg. Insbesondere die Konzert-Termine sind wie immer besonders spannend. Ein Höhepunkt wird sicherlich die Show von Pussy Riot am 15. Mai. Das russische Protestkollektiv engagiert sich lautstark für Frauen und LSBTIQ*-Rechte.

„Die Politik in Russland gegenüber der queeren Community ist schon seit Jahren geprägt von Unterdrückung und Schikane“, so die Festivalleitenden Martin J. V. Müller und Dominic Hauser. „Inzwischen ist die Situation nicht nur für queere Menschen schlimmer als je zuvor, sondern für alle, die von der Regierungslinie abweichen. Umso wichtiger ist es uns, dem Protest hier eine Plattform zu bieten“. Im Rahmen ihrer Europatournee setzt Pussy Riot durch Spendenaufrufe außerdem ein Zeichen für die Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine.

Foto: Lukas Städtler

Sanftere Töne, aber nicht minder ausdrucksstark, schlägt Rebecca Thomalla alias BECKS bei ihrem Konzert am 19. Mai an; die Wahl-Berlinerin hat lange darunter gelitten, „anders“ als die Norm zu sein; heute nutzt sie ihre „Andersartigkeit“ als ihre stärkste Waffe. Ein Wiedersehen gibt es außerdem mit dem ebenfalls in Berlin lebenden Musiker, Model, Tänzer, Art Director und LSBTIQ*- und POC-Aktivist Lie Ning, dessen neues Album „Utopia“ Indie, Soul und R’nB verbindet.

Die Autor*in Duygu Ağals stellt ihr Romandebut „Yeni Yeşerenler” am 18. Mai vor; Ağals verhandelt darin aktuelle und zeitlose Themen wie neue Familienformen oder Missgunst in Freundschaften. Die Fotoausstellung des Festivals zeigt in diesem Jahr ausgewählte Arbeiten internationaler Fotograf*innen zum Thema „Bodily Autonomities – Queer Photography from Concrete to Abstract“.

Zum Partyprogramm des Queer Festivals gehört unter anderem erstmals die Liveübertragung des Eurovision Song Contest am 13. Mai sowie Heidelbergs neue „Q Party“, die anlässlich des IDAHOBIT* am Abend des 17. Mai steigt; Gast-DJ ist Romy, die als Teil der Band „The xx“, aber auch als Songwriterin für unter anderem Mark Ronson, Dua Lipa oder Jenny Beth erfolgreich ist.

5. – 31.5., Queer Festival, Festivalzentrum: Karlstorbahnhof, Marlene-Dietrich-Platz 3, Heidelberg, Updates und VVK über www.queer-festival.de

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