Grenzgänger der Moderne

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Foto: Tom Gundelwein

Die Kunsthalle Jesuitenkirche zeigt eine Ausstellung mit Werken des zu unrecht fast vergessenen Künstlers Albert Weisgerber.

Ende des 19. und in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts gehörte der in St. Ingbert geborene Maler und Grafiker Albert Weisgerber zu den prägenden Künstlern seiner Generation. Er genoss eine vielfältige Ausbildung (unter anderem als Dekorationsmaler in Frankfurt) und arbeitete zunächst als Grafiker für die Zeitschrift „Die Jugend“. Berühmt wurde er allerdings vor allem mit seinen Ölgemälden: Portraits, Selbstbildnisse und große Figurenkompositionen gehören neben Landschaften und Vorstadtbildern zu seinem Hauptwerk.

Während seiner zahlreichen Reisen durch ganz Europa pflegte er viele Kontakte zu Künstlern seiner Zeit. Stilistisch vollzog er dabei selbst den Übergang vom Jugendstil über den modernen Impressionismus zum Expressionismus und war 1913 Mitbegründer der Münchener Neuen Secession. Nur zwei Jahre später sollte er mit nur 37 Jahren als Soldat im Krieg sterben.

Foto: Frank Hasenstein

Foto: Tom Gundelwein

Foto: Karin Heinzel

Unter den Nationalsozialisten wurden seine Werke als entartete Kunst eingestuft und beschlagnahmt – zum Glück nicht vernichtet, sondern versteigert. So blieben seine Werke erhalten. Die Kunsthalle Jesuitenkirche in Aschaffenburg zeigt noch bis zum 26. Februar eine umfangreiche Retrospektive.

Kunsthalle Jesuitenkirche, Pfaffengasse 26, Aschaffenburg, www.museen-aschaffenburg.de

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