Clemens Gröszer

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Foto: Wolfgang Schönborn

Goths, Punks, Prostituierte, aber auch Models, Schauspielerinnen, Musikerinnen, Schriftsteller und Maler – das sind die Darsteller*innen in Clemens Gröszers „veristischem Welttheater“. Die Kunsthalle Jesuitenkirche in Aschaffenburg widmet dem Ost-Berliner Maler eine Retrospektive.

Das „veristische Welttheater“, die schonungslose, aber auch wirklichkeitsgetreue Darstellung der Welt, bildet Mitte der 80er das Hauptwerk des in der DDR geborenen Berliner Künstlers Clemens Gröszer. In einer Serie entstanden Portraits und Aktbilder von starken Persönlichkeiten voller Selbstbewusstsein und Würde.

Foto: Museum Aschaffenburg

Dabei interessierten Gröszer vor allem die schrillen Figuren, die Außenseiter und Exoten – bedeutsam, da diese Gruppierungen in der damaligen DDR als Systemgegner eingestuft wurden. Neben Punks, Goths und Prosituierten portraitierte Gröszer auch Prominente wie zum Beispiel 1999 die Musikerin Nina Hagen.

Im Verlauf seiner künstlerischen Entwicklung entstanden ab den 90ern opulente Szenenbilder mit Gruppen außergewöhnlicher Personen. Charakteristisch für seine Portraits und die nachfolgenden Bilder ist der leicht karikatureske Stil, der oft mit dem eines Otto Dix verglichen wurde. Clemens Gröszer starb 2014. Dieses Jahr wäre er 70 geworden.

Die Kunsthalle Jesuitenkirche zeigt im Städtischen Schlossmuseum Aschaffenburg eine mit 90 Werken bestückte umfassende Retrospektive des Künstlers: Höhepunkt der Ausstellung sind die Triptychen wie „Big Paradise II“ oder „Grand Café“ und „Versuchung“, das Fragment der letzten unvollendet gebliebenen dreiteiligen Werkreihe.

Noch bis 25. Juli, Schlossmuseum, Schlossplatz 4, Aschaffenburg, www.museum-aschaffenburg.de

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