No One’s Land

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Foto: Claudia Ndebele

„No One’s Land“ ist der Titel der diesjährigen Ausgabe des „Claiming Common Spaces“-Festivals, das sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen auseinandersetzt.

Das Festival ist eine Produktion des Bündnisses internationaler Produktionshäuser und findet seit 2015 jährlich in einem anderen Theater statt; die diesjährige, fünfte Ausgabe, die im Mousonturm und im LAB gezeigt wird, bewegt sich im „Niemandsland“ – dem „No One’s Land“ als Grauzone zwischen den Staatsgrenzen. Erforscht werden Gemeinschaften, die sich genau davon losgelöst organisieren. Performances, Panels, Konzerte und Workshops ergründen künstlerische und aktivistische Ansätze, die die Einteilung der Welt in Staaten und Nationen infrage stellen und stattdessen Möglichkeiten eines internationalen Zusammenlebens jenseits nationalstaatlicher Prinzipien zeigen.

Klingt alles sehr theoretisch – zum Auftakt gibt’s daher erst mal eine dynamisch-bewegte Performance: „La Fleur“ von Monika Gintersdorfer zeigt die drei Tänzer Alex Mugler, Carlos Martínez und Ordinateur, die amerikanische Voguing-Kultur, mexikanischen Sonidero-Style und dem in der ivorischen Community in Paris entwickelten „Coupé Décaler“-Tanz zusammenbringen. Monika Gintersdorfer war es wichtig, Selbstermächtigung in körperlicher Bewegung zu zeigen (8. und 9.2.).

Die Performance „Dark Matter“ der brasilianischen Ausnahmetruppe Alejandro Ahmed/Grupo Cena 11 verspricht archaisch-bildgewaltige Szenen mit intensiven Rhythmen, Licht- und Bildinstallationen. Die Performance überschreitet insofern Grenzen, indem sie unter anderem dem digitalen Raum als natürliche Fortsetzung der realen Welt einsetzt und Organismen, Klänge und Pixel miteinander verbindet. Daher wird die Aufführung sowohl live und parallel als Stream gezeigt. (10., 11. + 12.2.)

Dazu gibt es weitere interessante Performances, ein Diskussionspanel zur Überwindung zur Überwindung von Nationalstaatlichkeit und eine neue Ausgabe des „Geheimen Salons“ mit einem Konzert des ukrainischen Musikperformers Morwan und Jenne an den Plattentellern.

9. – 12.2., Aufführungen im Mousonturm, Waldschmidtstr. 4, und im LAB, Schmidtstr. 12, Frankfurt, solidarisches Preissystem, alle Infos über www.mousonturm.de, www.claimingcommonspaces.de

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