Code der Angst

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Foto: EinheitFilm Produktion

Als der aus Kamerun stammende und in Berlin lebende Regisseur Appolian Siewe über Medien von der Ermordung eines schwulen Landsmanns, dem jungen Journalisten und LSBTIQ*-Aktivisten Eric Lebembe, erfährt, beschließt er, einen Film über diesen Fall zu drehen. „Code der Angst“ erzählt von der Lebenssituation von LSBTIQ*-Menschen in Kamerun.

In Kamerun ist Homosexualität wie immer noch in fast allen afrikanischen Ländern eine Straftat. In Kamerun, so berichtet die bekannte kamerunische Menschenrechtsanwältin Alice Nkom, werden Menschen sogar beim bloßen Verdacht der Homosexualität inhaftiert. Appolian Siewes Film zeigt: die Ermordung Eric Lebembes ist kein Einzelfall.

Homosexualität ist auch gesellschaftlich ein großes Tabu in Kamerun und wird von „betroffenen“ Familien als große Schande empfunden. Das erlebte Appolian Siewes im Rahmen seiner Recherchen am eigenen Leib: Als Siewes nach Kamerun flog, musste er feststellen, dass sein Vater seinen schwulen Sohn verleugnet und ihn nicht treffen möchte.

„Code der Angst“ erzählt also auch die persönliche Auseinandersetzung des Regisseurs mit seiner homophoben Erziehung, der Intoleranz gegenüber Homosexuellen in der Gesellschaft Kameruns und in seiner eigenen Familie, deren ursprüngliche homophobe Tradition ihm mittlerweile fremd geworden ist.  

Mit der Erfahrung seiner eigenen Geschichte, aber auch durch die berührenden Begegnungen mit Aktivisten, die trotz großer Gefahr mit einem unglaublichen Mut für Toleranz in ihrem Land kämpfen, sowie durch Gespräche mit Kameruner Wissenschaftlern und der Menschenrechtsanwältin Alice Nkom ist „Code der Angst“ ein einzigartiges Filmdokument. Der Film wird von Amnesty International Frankfurt in Kooperation mit der Hirschfeld-Eddy-Stiftung gezeigt. Appolian Siewes ist zur Filmvorführung anwesend. 

23.10., Cinéma, Roßmarkt 7, Frankfurt, 18 Uhr, amnesty-frankfurt.de, www.arthouse-kinos.de

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