Queer in Afrika: Pride bedeutet Protest

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Im Pride Month feiern Millionen LGBTIQ*s auf der ganzen Welt, dass sie sein können, wer sie sind. Doch Pride-Märsche gehen auf LGBTIQ*-Communitys zurück, die jahrzehntelang darum gekämpft haben, Vorurteile abzubauen und akzeptiert zu werden ... egal, wer sie sind oder wen sie lieben.

Für viele Queers, etwa für LGBTIQ*s in Afrika, dauert der Kampf ums Überleben und um Akzeptanz bis heute an. 2023 war ein besonders schwieriges Jahr für afrikanische Communitys. Viele fürchten um ihr Leben und um ihre Sicherheit. Ihre Situation ist eine deutliche Erinnerung daran, dass der Kampf weitergeht und Pride immer noch ein Protest ist.

In diesem Pride-Monat könnt ihr afrikanische LGBTIQ*-Communitys in ihrem Kampf unterstützen, indem ihr Petitionen von All Out unterschreibt.

Uganda

Letztes Jahr feierten LGBTIQ*-Ugander*innen ihr 10-jähriges Pride-Jubiläum. Leicht war das nicht – Jahr für Jahr wurden ihre Veranstaltungen gestürmt, angegriffen und verboten, aber sie gaben nicht auf. Dieses Jahr war keine Ausnahme. Anfang Mai verabschiedete die ugandische Regierung eines der schärfsten Anti-LGBTIQ*-Gesetze der Welt (männer* berichtete). Doch mutige ugandische Aktivist*innen wehren sich, indem sie das Gesetz anfechten. Die Mitglieder von All Out sind an ihrer Seite und unterstützen mit ihren Spenden die Nothilfemaßnahmen für die Sicherheit von LGBT*-Menschen.

Unter dem Dach „Queere Nothilfe Uganda“ startete am 23. Juni ein breites Bündnis aus über 40 Organisationen, Institutionen und Einzelpersonen aus Deutschland, Ghana und Uganda eine bundesweite Spendenkampagne. Das Geld geht zu 100 Prozent an LGBTIQ*-Communitys des ostafrikanischen Landes. Helft alle mit! Spendenseite: we-aid.org/initiatives/queere-nothilfe-uganda/ 

Foto: Samantha Marx / CC BY 2.0 / Wikimedia

Burundi

Im Februar wurden in Burundi 24 Personen verhaftet und wegen „homosexueller Praktiken“ angeklagt, nur weil sie ein von einer HIV/AIDS-Hilfsorganisation organisiertes Seminar besucht hatten (männer* berichtete). Gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen sind in dem Land ein Verbrechen, das mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft wird. Präsident Evariste Ndayishimiye forderte die Bevölkerung dazu auf, Homosexualität im Land auszurotten, LGBTIQ*s zu verfluchen und sie wie Ausgestoßene zu behandeln. Die Mitglieder von All Out haben jedoch das ganze Jahr über mit Solidaritätsbekundungen ihre Unterstützung gezeigt.

Foto: Onesphore Nibigira / AFP

Sambia

Im März haben Behörden in Sambia vier Frauenrechtlerinnen festgenommen, die gegen geschlechtsspezifische Gewalt demonstriert hatten – die örtliche Polizei sah in der Demo den Straftatbestand der „Förderung von Homosexualität“, weil eine kleine Regenbogenfahne geschwenkt und eine Regenbogenmaske getragen wurde (männer* berichtete).

Foto: Twitter / @SistahSistahFo1

Ghana

Im Jahr 2021 brachten ghanaische Parlamentsabgeordnete ein Anti-LGBTIQ*-Gesetz ein, das LGBTIQ*s, Menschenrechtsgruppen und sogar ihre Allies kriminalisieren würde (männer* berichtete). Das Gesetz wird seitdem geprüft, aber die ghanaische LGBTIQ*-Community hat bereits eine Zunahme von Hetztiraden und Angriffen durch Politiker*innen, religiöse und traditionelle Oberhäupter, Nachbar*innen und Familienmitglieder erlebt. All Out hat sich mit Aktivist*innen in Ghana zusammengetan, um sich gegen das Gesetz zu wehren. Fast 60.000 Menschen haben bereits die globale Petition unterzeichnet.

Foto: Gemeinfrei / CC0

Kenia

In Kenia entschied der Oberste Gerichtshof zugunsten der größten LGBTIQ*-Rechtsgruppen des Landes und bestätigte ihr Recht, sich als offizielle Organisation zu registrieren (männer* berichtete). Daraufhin kam es im ganzen Land zu Gegenreaktionen: Ein Parlamentsmitglied legte das „Familienschutzgesetz“ vor, das die Rechte von LGBTIQ*-Personen auf Versammlung, Vereinigung, freie Meinungsäußerung und Privatsphäre kriminalisieren würde.

Foto: Simon Maina / AFP

Wie ihr seht, bedeutet Pride für viele LGBTIQ*-Afrikaner*innen immer noch Protest. Sie brauchen die Unterstützung von Menschen wie euch, damit sie wissen, dass sie in diesem Kampf nicht alleine sind. Unterschreibt die Petitionen von All Out!

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