Femminielli

Schwule Männer, die als Frauen leben: In Neapel haben die Femminielli eine ganz besondere Stellung, denn sie gelten weder als männlich noch weiblich, sondern werden als „das dritte Geschlecht“ wahrgenommen. Die Ursprünge von Neapels Femminielli reichen zurück bis in die griechische Mythologie; sie sind heute einzigartig in Europa.

Die Femminielli gelten auf eine gewisse Art als privilegiert und werden als Glücksbringer angesehen, bei Glücksspielen, aber auch zur „Segnung“ von Neugeborenen. Die Femminielli leben traditionell in spanischen Viertel Neapels, einer eher armen, kriminellen und gemiedenen Gegend, in der inzwischen aber auch erste Anzeichen von Gentrifizierung erkennbar sind.

Der ehemalige Städelstudent, Künstler und Filmemacher Nino Pezzella hat zehn Jahre lang mit einer 16-Millimeter-Kamera die Femminielli begleitet und zeigt sie als außergewöhnlich humorvolle Künstlerfiguren. Sein Film wurde 2015 vom Verband der Deutschen Filmkritik zum besten deutschen Experimentalfilm des Jahres gekürt, trotzdem war er bisher nur selten in deutschen Kinos zu sehen.

Das Filmforum Höchst zeigt „Femminielli“ am 6.12. im Rahmen des italienischen Filmfestivals „Verso Sud“; Nino Pazella wird seinen Film persönlich vorstellen.

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Zusätzlicher Tipp: Am gleichen Tag wird „Napoli velata – Das Geheimnis von Neapel“ gezeigt, der neue Film von Ferzan Ozpetek („Hamam – Das Bad“); in diesem Thriller hier werden auch die Femmilnielli aus Neapel portraitiert.

Italienisches Filmfest „Verso Sud“ Filmfest Filmforum Höchst, Emmerich-Josef-Str. 46a, Frankfurt, www.filmforum-hoechst.com

6.12., 18:30 Uhr: „Napoli velata – Das Geheimnis von Neapel“ von Ferzan Ozpetek, (IT 2017)

6.12., 20:30 Uhr, „Femminielli“ von Nino Pezzella, (D/IT 2014). Der Regisseur ist anwesend