Gemeinsam gegen queer*feindliche Gewalt

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Foto: Mika Baumeister, unsplash.com, gemeinfrei

Bundesweit nimmt die Zahl queer*feindlicher Gewalt zu: Der LSVD veröffentliche kürzlich eine Statistik des Bundesinnenministeriums, nach der 2020 insgesamt 782 Straftaten von Hasskriminalität gegen LSBTIQ* registriert wurden, darunter 154 Gewalttaten – ein Anstieg von 36 Prozent gegenüber 2019.

Auch für Frankfurt muss der Trend bestätigt werden: Laut der Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Frankfurt PKS für 2020 gab es im Vergleich zu 2019 einen Anstieg von 198 auf 247 angezeigte Fälle. Queer*feindlich motivierte Straftaten werden derzeit in der PKS Frankfurt unter „politisch motivierte Kriminalität von rechts“ erfasst und subsummiert; eine eigene Kategorie gibt es noch nicht.

Foto: Pressestelle der Polizei Frankfurt

Schaut man auf die allgemeine Entwicklung der Kriminalitätsstatistik, so ist die Quote der Rohheitsdelikte, also Körperverletzung und gefährliche Körperverletzung, von 8,1 auf 9,5 Prozent gestiegen sei, berichtet Felicia Krapp, Ansprechpartnerin für gleichgeschlechtliche Lebensweisen AgL der Polizei Frankfurt. In der Betrachtung des allgemeinen Anstiegs von Straftaten machen queer*feindliche Straftaten also leider keine Ausnahme.

„Wir werten die Statistiken und die Orte, wo sie begangen wurden, aus“, erklärt Felicia Krapp weiter. Beleidigungen und Körperverletzungen seinen in diesem Zusammenhang die häufigsten Straftaten. Die Zeil und ihre Umgebung stehen dabei erfahrungsgemäß im Fokus. „Die Kolleg*innen dort wissen um das Problem und sind entsprechend geschult“, versichert Felicia Krapp und ermutigt, sich bei Vorfällen an die Beamt*innen vor Ort zu wenden. Denn die Dunkelziffer im Bereich der queer*feindlichen Delikte sei nach wie vor hoch – und nur wenn queer*feindliche Straftaten gemeldet werden, können sie in die Statistik einfließen und entsprechende Maßnahmen erfolgen.

„In allen Belangen, wie beispielsweise allgemeine Fragen und Information zum Thema, Problem- und Konfliktberatung, bei Straftaten oder sonstigen Vorkommnissen, die homo- oder transphobe beziehungsweise diskriminierende Motive erkennen lassen, kann man sich natürlich jederzeit auch an mich wenden“, ergänzt Felicia Krapp.

Kontakt zur Ansprechpartnerin für gleichgeschlechtliche Lebensweisen AgL der Polizei Frankfurt Felicia Krapp, 069 75566777 und 069 75566999, www.polizei.hessen.de/rainbow

Checkt auch unser Interview mit Felicia Krapp zur ihrer Arbeit als AgL

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