#BUCHMESSE: Frankfurt

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Foto: Buchmesse Frankfurt / Alexander Heimann

„Seit 25 Jahren fahre ich zur Buchmesse. An Tag drei war es immer so, dass ich am Morgen dachte: Was mache ich hier? Am Abend von Tag drei dachte ich aber auch: Es gibt so viele ekelhafte Dinge hier! Ich muss das anders machen, ich muss es einfach sehr gut machen“. Das sagt der flämische Kinder- und Jugendbuchautor Bart Moeyaert. In diesem Jahr ist Bart Moeyaert der künstlerische Leiter des Auftritts der Länder Flandern und Niederlande, die 2016 die Gastländer der Buchmesse sind. Sein Ansatz für’s Programm klingt klug: „Ich wollte über das sprechen, was wir teilen, Danach können wir über die Unterschiede reden, denn jetzt haben wir eine Basis. Und dann habe ich überlegt, welches Thema könnte das sein: Tulpen? Nein. Käse? Nein. Bier? Nein, auch nicht. Aber das Meer, teilen wir, sowohl Belgien, als auch die Niederlande und Deutschland“. Aus diesem Gedanken ist ein umfangreiches wie überraschendes Programm mit dem Titel „Dit is wat we delen“ („Dies ist, was wir teilen“) entstanden, dass sich über den Gastland-Pavillon und die Messehallen hinaus in Frankfurter Kulturinstitutionen und sogar in andere deutsche Städte erstreckt. Spannend!

19. – 23.10., Messe Frankfurt,  Fachbesuchertage: 19. – 21.10., Privatbesucher: 22. und 23.10., www.buchmesse.de

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Foto: bjö

Foto: anderslieben Verlag

Foto: Elsie Marley / Konkursbuchverlag

Veranstaltungen zur Buchmesse

Café Karussell literarisch

Der Treff für Schwule ab 60 lädt zum literarischen Quartett: Hubert Kusch, Gerhard Müller, Jannis Plastargias und Michael Holy haben jeweils die Buchempfehlungen der anderen gelesen und diskutieren gemeinsam. Vorgestellt werden folgende Bücher: André Aciman „Ruf mich bei meinem Namen“, Bodo Kirchhoff „Eros und Asche“, David Levithan „Two Boys Kissing“ und Abdellah Taia „Der Tag des Königs“.

18.10., Switchboard, Alte Gasse 36, Frankfurt, 15 – 18 Uhr, www.switchboard-ffm.de

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Mein heimliches Auge

Wie sieht Lust und Liebe im 21. Jahrhundert aus? Die Jahresbücher „Mein heimliches Auge“ des Konkursbuchverlags geben Einblicke; bei der Leseperformance wird auch ein Text der Kleistpreisträgerin Yoko Tawada vorgetragen.

19.10., Lesezelt auf der Agora, Messegelände, Frankfurt, 18 Uhr, www.konkursbuch.com

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Sektempfang Querverlag

Am Stand des Berliner Querverlags laden Jim Baker und Ilona Bubeck jedes Jahr zum traditionellen lesbisch-schwulen Sektempfang, dass heißt Neuerscheinungen entdecken, Bekannte treffen, Kontakte knüpfen.

20.10., Stand Querverlag, Halle 4.1 E 76, Messegelände, Frankfurt, 17 Uhr, www.querverlag.de

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Judasengel

H. T. Riedhausen hat wahre Begebenheiten um die Frankfurter Schwulenprozesse nach Paragraf 175 als Grundlage für seinen Krimi „Judasengel“ verwendet. Rund 140 Prozesse gab es allein in Frankfurt. Der Roman gewinnt an Aktualität, da erst jetzt intensiv gefordert wurde, die Verurteilten zu rehabilitieren. Die Lesung findet im ehemaligen Frankfurter Untersuchungsgefängnis statt.

20.10., Klapperfeld, Klapperfeldstr. 5, Frankfurt, 19 Uhr, www.judasengel.de

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Love Bites Revue

Der opulente Abend des Konkursbuchverlags mit erotischen Lesungen quer durch alle Sexualitäten, Live-Musik, Comedy und burlesquen Tanzeinlagen gehört inzwischen zu den festen Terminen der Buchmessewoche. Freuen kann man sich in diesem Jahr auf die Tänzerinnen Elsie Marley (Foto) und Bana Banana sowie auf die Autorinnen Kali Drische mit ehrlichen Stories aus dem Lesben-Liebesleben, Phoebe Müller mit SM-Fantasien und viele anderen mehr.

20. und 21.10., Grande Opera, Christian-Pleß-Str. 11, Offenbach, 20 Uhr, www.konkursbuch.com

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Lesbisch-schwule Lesenacht im LSKH

Die queeren Neuerscheinungen der Buchmesse werden jedes Jahr auf der lesbisch-schwulen Lesenacht im LSKH von den Autoren und Autorinnen persönlich vorgestellt. In diesem Jahr sind folgende Autoren und Autorinnen dabei: Jasper Nicolaisen berichtet in „Ein schönes Kleid“ aus seinem Erfahrungen als schwuler Papa. Kali Drische liest aus „Neulich im Schrank“ – Kurzgeschichten zu Pubertät, Liebe, Sex und anderen Widrigkeiten. Der Autor H. T. Riedhausen berichtet in „Judasengel“ von den Prozessen gegen Schwule nach Paragraf 175 im Frankfurt der 1950er und 1960er. Marie Braun und Renate Neumann lesen aus ihren Regenbogenerzählungen, frei nach den Gebrüdern Grimm. Holger Heckmann stellt erotische Texte verschiedener Autoren aus der Anthologie „Mein schwules Auge 13“ vor und liest zusammen mit Karin Weber, der Organisatorin und Moderatorin der Lesenacht, aus Ariane Rüdigers Dokumentation „Es gibt noch viel zu tun“ über queere Aktivisten. Schließlich liest Nino Delia aus ihrem Roman „Als Mädchen zu Wölfen wurden“, eine lesbische Werwolf-Geschichte. Alle Bücher der Lesenacht sind am Büchertisch im LSKH erhältlich.

22.10., LSKH, Klingerstr. 6, Frankfurt, 20 Uhr, www.lskh.de

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Liebesleben Leseperformance

Autorinnen und Autoren des Konkursbuchverlags stellen ihre Bücher in einer Leseperformance vor; unter anderem mit Auszügen aus Kali Drisches „Neulich im Schrank“, Phoebe Müllers sinnlich-erotischen Geschichten (Foto) und den erotischen Jahrbüchern „Mein heimliches Auge 13“, „Mein lesbisches Auge 16" Und „Mein schwules Auge 13“.

23.10., Leseinsel der unabhängigen Verlage, Halle 4.1 D 36, Messegelände, Frankfurt, www.konkursbuch.com

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