„Langer Tunnel Nacht“ – Thriller in der Baugrube

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Foto: epubli Berlin

Keine Zeit verliert der Autor Hanno Roether-Stuck in seinem Krimi „Langer Tunnel Nacht“: Schon gleich im ersten Kapitel muss sein Protagonist Andreas Langholz sich mit der alptraumartigen Vision seines eigenen Todes bei einem Tunneleinsturz auseinandersetzen – kein besonders gutes Omen, denn der in Mannheim lebende Langholz ist Ingenieur und Tunnelbauer und beginnt gerade seinen neuen Job im Team des Bauprojekts „Stuttgart 21“. Andreas’ bester Kumpel, der Psychotherapeut Lukas, kann Andreas beim Bewältigen seines Traumas helfen. Lukas war einmal verliebt in Andreas, der aber nicht schwul ist; kein Problem für die gute Freundschaft, aber die eingefleischten Singles sind auf der Suche nach einem potenziellen Partner beziehungsweise einer Partnerin. Das aber ist nur ein Nebenschauplatz des Krimis, der sich fast hauptsächlich Tiefbau-Gewerbe abspielt. Klingt nicht spannend? Mit seinem Hang zur detailreichen, plastischen Beschreibung von Szenerien und Begebenheiten schafft Hanno Roether-Stuck es sogar, die Bauarbeiten an einem Eisenbahntunnel zum Thriller werden zu lassen. Der Autor lässt außerdem viel Lokalkolorit der Städte Stuttgart und Mannheim einfließen. Und mit dem skrupellosen Chef Dr. Vogel, dessen hübscher Sekretärin Frau Horn, sowie Lukas’ neuem, attraktiven Patienten Robert und dessen dubiosen ex-Liebhaber Bojan sind auch völlig menschliche Baustellen in den dicht erzählten Roman verwoben, der sich zum Ende hin immer bedrohlicher zuspitzt. Gibt es das Genre „Ingenieur-Krimi“ schon? „Langer Tunnel Nacht“ ist ein solcher! 

Langer Tunnel Nacht“ von Hanno Roether-Stuck, epubli Berlin, 2,50 Euro aus dem Verkauf des Buchs gehen an PLUS Mannheim

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