#Bezirkswahl • Nachgefragt bei Theresa Jakob

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Foto: DIE LINKE

Zur Bezirkswahl am 26. Mai stellt hinnerk queere Kandidierende vor. Theresa ist die erste Frau in der bis heute reinen Männerrunde. Die 60-Jähirge tritt für DIE LINKE im Bezirk Hamburg-Mitte an.

Warum machst Du Politik?

Selbst aktiv werden anstatt mich immer nur über „die da oben“ zu ärgern war vor langer Zeit der Grund, mich zu engagieren. Nicht nur in der Parteipolitik, sondern auch direkt in meiner Nachbarschaft und als Stadtteilaktivistin wie seinerzeit bei der Seilbahn. Die Bezirksversammlung und ihre Ausschüsse müssen mehr Öffentlichkeitsarbeit machen vor allem auch digital – es gibt nicht mal einen Social-Media-Auftritt des Bezirks. Wie sollen die Menschen sich beteiligen z.b in den Fragestunden, wenn sie nicht einfach und barrierefrei an die Information kommen. Ich will mich weiter dafür einsetzen, dass durch Information und Transparenz mehr aktive Beteiligung der Menschen möglich wird.

Was ist das dringenste Problem in Deinem Bezirk?

Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum für alle statt Luxuswohnungen für wenige. Der „Drittel-Mix“ ist keine Lösung der Wohnungsnot. Mindestens 66 % über den 1. Förderweg auf Dauer und auf städtischem Boden 100 % sozialer Wohnungsbau. Schluss mit der Eventisierung von St. Pauli und der Neustadt. Jedes Jahr wachsen die Großevents, jedes Jahr wird die Belastung für die Menschen größer. Alle Events müssen auf den Prüfstand, ob sie in der bisherigen Form noch durchführbar sind. Außerdem fordere ich die Stärkung des Rad- und Fußverkehrs und Tempo 30 in allen Wohn- und Nebenstraßen.

Was macht Deinen Bezirk für Dich als Queer besonders lebenswert?

Als Lesbe ist das nicht so einfach zu beantworten. In den letzten Jahren haben zu viele (fast alle) lesbischen Treffpunkte und Kneipen dicht gemacht. Das ist aber ein Problem, das sich sicher nicht auf Bezirksebene lösen läßt. Dafür braucht es eine gesellschaftliche Diskussion darüber, wie wir alle gemeinsam die „Unsichtbarkeit von Lesben“ sowohl in der Community als auch in der Gesellschaft aufbrechen.

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