#Kampnagel: Boys, Boys, Boys und Gender-Mainstreaming

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Foto: Marcelo Hernandez

Kampnagel entwickelt sich unter der Intendanz von Amelie Deuflhard immer weiter zu einer der politischsten Bühnen Deutschlands. Besonders die Vielfalt der angebotenen Formen künstlerischen Schaffens bietet die Möglichkeit, sich mit aktuellen gesellschaftlichen Themen differenziert und kreativ auseinanderzusetzen. Impulse dieser Arbeit, wie 2014 ein künstlerisches Camp für Geflüchtete, strahlen in die Zivilgesellschaft aus und tragen so zum Diskurs bei – bis hin zu Schließungsforderungen und Anzeigen aus der AfD.

„Meine Strategie ist, dass wir ein positives Bild von unserer diversen Gesellschaft entwickeln. Wir machen ein internationales Programm und versuchen zu verstehen, wie unterschiedliche Kulturen ticken.“ Amelie Deuflhard, Leiterin Kampnagel

Ganz selbstverständlich gehören zu dieser Diversität auch immer wieder queere Aspekte und Programme wie „Kick Ass Queereoké“.

„Fokus Tanz #5 – Boys*Boys*Boys*“

Foto: Otto Zinsou

Im Februar haben sich 72 Künstler*innen und 30 Kulturaktivist*innenbeim „Fokus Tanz #5 – Boys*Boys*Boys*“ mit Geschlechterrollen beschäftigt. Einige Performances werden sich um Männlichkeitsbilder aus aller Welt drehen, teilweise sogar im wahrsten Sinne des Wortes, wenn zum Beispiel Yousef Isakandar am 15. Februar als Derwisch und Bauchtänzer die Geschlechterbilder des Orients und die seiner klischeehaften Abbildungen in unseren Köpfen ordentlich durcheinanderwirbelt. Einen Tag davor widmete sich Sorour Darabiin in seinem Programm SAVUŠUN mit Trauerritualen der Schiiten. Darabi bezeichnet sich als non-binär und entzieht sich künstlerisch beim Tanz jeglicher kultureller oder sexueller Identifikation.

Gender-Mainstreaming

Foto: Sara Brown

Mit dieser Auflösung geschlechtlicher Zuordnung wird sich Kampnagel nur knapp drei Wochen später beim Themenfokus Gender-Mainstreaming (7. – 9. März) noch intensiver beschäftigen. Und das ganz Kampnagel-typisch mit Verve: „Der queer-feministische Diskurs wird von seinem Nischen-Image befreit und alltagstauglich gemacht. Dadurch wird – frei nach Jarvis Cocker – der Mainstream verbessert und geöffnet für die Stimmen, die bisher von ihm ausgeschlossen wurden. Populäre Journalist*innen, empowernde Aktivist*innen und aktuelle Kunstpositionen geben Einblick in jungen Feminismus und queere Praxis für Jederfrau*mann. Kein Vorwissen erforderlich!“ 

www.kampnagel.de

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