Die CDU und Annette Etezadzadeh: weiblich, lesbisch, aufklärerisch

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Foto: Christian Knuth

Ole von Beust hat Geschichte geschrieben und der CDU gezeigt, dass man auch schrill und konservativ sein kann. Schrill natürlich nur in der vorurteilsbehafteten Blase der Bonner Republik, aus der sich die Hamburger Adenauer-Nachfolger als erste befreien konnten. Heute stimmt die CDU in der Bürgerschaft für queere Projekte und hat mit ihrem Landesvorsitzenden Roland Heintze (Landeslistenplatz 3), Dietrich Wersich (Landeslistenplatz 6) und Jörg Meyer (Landeslistenplatz 14) drei schwule Kandidaten gesetzt. Aber damit nicht genug.

Annette Etezadzadeh (Wahlkreis Eppendorf Platz 2). Weiblich, lesbisch, aufklärerisch.

Sie ist profilierte Kommunalpolitikerin und Lehrerin. Und sie ist an ihrer Schule die einzige geoutete lesbische Lehrkraft. Sie kämpft also an vorderster Front gegen besorgte Eltern und deren erzieherischen Folgen. Gegenüber der taz sagte sie im Interview: „Häufig sind nur die Lehrer sensibilisiert, die privat mit dem Thema verbunden sind.“ Role-Models und Realerfahrungen seien wichtig, um Vorurteile abzubauen.

„Man muss die Thematik fächerübergreifend in den Unterricht integrieren und zeigen, dass es unterschiedliche Lebensweisen gibt.“


Der LSVD-Vielfaltscheck

LSVD-Auswertung der Wahlprüfsteine der Landesarbeitsgemeinschaft Lesben+Schwule in Hamburg zur Wahl der 22. Hamburgischen Bürgerschaft am 23. Februar 2020

Politik hat die Aufgabe, ein diskriminierungsfreies Lebensumfeld für alle zu schaffen. Sie muss es allen Menschen garantieren können, zu jederzeit, an jedem Ort und ohne Angst vor Anfeindung verschieden sein zu können; Sei es in der Schule, im Sportverein, im Pflegeheim, im öffentlichen Raum oder am Arbeitsplatz.

Respekt heißt die Formel für gutes gesellschaftliches Zusammenleben. Verachtung und Unterdrückung von Homosexualität, Bisexualität oder Trans*- und Intergeschlechtlichkeit sind kein hinzunehmendes Übel, sondern Ausdruck antidemokratischen Denkens. Im Vorfeld der kommenden Bürgerschaftswahl am 23. Februar 2020 hat die LAG L+S Hamburg Wahlprüfsteine an die Parteien geschickt. Zu insgesamt 13 Themengebieten waren die Parteien gebeten, Farbe zu bekennen. Der LSVD hat die Antworten ausgewertet.

Hier geht es direkt zu den vollständigen Antworten von CDU bzw. LSU

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