So schwul ist die neue Hamburgische Bürgerschaft

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Wir hätten gerne „queer“ statt schwul geschrieben, leider haben es aber weder der transsexuelle Adrian Hector (Grüne) noch die lesbische Annette Etezadzadeh (CDU) in die Bürgerschaft geschafft. Erstmals verhalf des Personenwahlrecht einem Queer trotz schlechter Listenplatzierung zu einem Sitz im Parlament.

Insgesamt zählt die neue Hamburger Bürgerschaft laut vorläufigem amtlichen Endergebnis fünf schwule Abgeordnete. Farid Müller von den Grünen konnte sein Mandat verteidigen, der „Hamburger Volker Beck“ geht damit in seine siebte Legislatur, für seinen Parteikollegen René Gögge wird es die zweite. Neu in der grünen Fraktion ist Dennis Paustian-Döscher (hinnerk Interview), der über seinen Wahlkreis den Einzug schaffte. Der schwule und transsexuelle Adrian Hector (wir berichteten) konnte nicht genug Stimmen auf sich vereinen. 


Bei der SPD hat Arne Platzbecker aus Altona es im vierten Anlauf  geschafft, einen besonderen Applaus hat sich aber Politik-Que(e)reinsteiger Simon Kuchinke verdient, der 3.649 Personenstimmen auf sich vereinen konnte und so trotz schlechtem Listenplatz und Sitzverlusten der SPD in die Bürgerschaft kam (so funktioniert das Hamburger Wahlrecht). Er kündigte bereits vor der Wahl an, einen szenenahen Politikstil mit vielen Informationsveranstaltungen pflegen zu wollen (wir berichteten). Die bisherige Sprecherin für LGBTIQ* der SPD-Fraktion und straight ally Annkathrin Kammeyer (hinnerk Interview) schaffte den Wiedereinzug ebenfalls. 


Besonders dramatisch verlief die Wahl für die CDU, die mit Dietrich Wersich und Parteichef Roland Heintze (hinnerk Interview) gleich zwei schwule Mandate“ verloren hat. Neben Annette Etezadzadeh reichte es auch für Jörg Meyer nicht, einen Sitz im Plenarsaal des ehrwürdigen Hamburger Rathauses zu erringen. 

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