KOLUMNE • TIM KOLLER TRIFFT... INA MENZER

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Sie ist Profiboxerin – ich bin Schauspieler.

Sie ist hetero – ich schwul.

Sie kann einen linken Hacken – ich einen Spagat.

Sie ist fit und durchtrainiert – ich ... bin es nicht.

FOTO: MARKUS RICHTER

Beste Voraussetzungen, um mir die Welt des Boxens zeigen zu lassen. Und wo geht es besser als im Empire Riverside Hotel? Wir treffen uns nicht etwa zum Brunch, Lunch oder Dinner, NEIN, wir treffen uns im Fitnessbereich des Hotels, schieben ein paar Liegen zur Seite, und dann geht’s los. 25 Minuten Warm-up, das sich anfühlt wie eine Stunde Hochleistungssport. Ich spüre meine Lungen. Und als ich dachte, wir gingen nun zum gemütlichen Teil des Treffens über, werden mir schon die Hände bandagiert und stecken auf einmal in Boxhandschuhen. Ich fühle mich wie ein Hengst! Die charmante Peinigerin erklärt mir, wie ich zu stehen habe, nämlich linkes Bein nach vorne und beide Hände schützend vors Gesicht. Meine Arme waren schwerer als Blei, die Beine wollten kaum noch Stabilität bieten und meiner hochroten Birne nach war es wohl etwas anstrengend. Aber es war das lustigste, beste und effektivste Ganzkörpertraining meines Lebens. Meine Vorurteile, Boxen sei doch nur was für Hetero-Machos, die an einer Überdosis Testosteron leiden und auf blutige Nasen und aufgeplatzte Augenbraun stehen, haben sich aufgelöst. Ich kann jedem nur empfehlen, ein Boxtraining zu absolvieren. Vielleicht gibt es ja bald einen schwulen Boxklub in Hamburg? Ich wäre dabei. Bis dahin: Immer die Deckung oben halten, man kann nie wissen, wo die Faust hin will!

FOTO: MARKUS RICHTER

Euer Tim

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