BR: Genderstern sorgt für Verwirrung

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Foto: Verena Osgyan/Sabine Weigand

Die Geschäftsleitung des Senders hat entschieden, wie ihre Redaktionen gendern dürfen - und wie nicht. In einem Interview mit dem radioeins „Medienmagazin“ hatte Thomas Hinrichs erklärt, dass der gesprochene  Genderstern Verwirrung stifte: „Wir wollen die Menschen nicht erziehen. Wir wollen sie nicht bevormunden", so Hinrichs. „Und wir haben beobachtet, dass es unser Publikum verunsichert an der einen oder anderen Stelle. Schließlich gäbe es beim BR einen LGBTIQ*-Podcast und dort wäre „völlig absurd“, wenn das Gendersternchen nicht gesprochen würde. „Aber in anderen Bereichen nicht.“

Dagegen positioniert sich Rundfunkrätin und Grünen-Landtagsmitglied Sanne Kurz (Foto): „Hinrichs bevormundet den freien Ausdruck von Redaktionen, diktiert ihnen, wie Beiträge getextet werden müssen (...) und erzieht mit dem Verbot die Gesellschaft zur Ignoranz gegenüber Menschen, die sich nicht binärgeschlechtlich verorten“, so Kurz. Schließlich werde der BR auch von Menschen finanziert, die ‚divers‘ seien - und diese würden einer solchen Ansage in die Unsichtbarkeit gedrängt. Auch die queerpolitische Sprecherin der Grünen Bayern, Tessa Ganserer, äußerte sich dazu: Sie könne damit leben, wenn nicht alle Journalistinnen und Journalisten im BR eine geschlechtsneutrale Sprache verwenden, aber diese per Doktrin zu verbieten, damit katapultiere sich der Sender moralisch in die 70er zurück.  „Der BR täte bestens daran, diese ausgrenzende und diskriminierende Entscheidung schnellstens zurück zu nehmen!“  fordert Ganserer.

Das Thema soll in einer der nächsten Rundfunkratssitzungen weiter erörtert werden.

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