Tunnel, Bierpreise und Söders Kavallerie

Foto: www.herrenknecht.com

Der Tunnel durch den Englischen Garten kommt. Ein Tunnel, der die Anwohner in Giesing entlastet, ist hingegen immer noch in weiter Ferne. Da prescht ein weithin unbekannter Landtagsabgeordneter mit einer eigenen Idee vor. Andreas Lorenz von der CSU will einen „Express-Tunnel Giesing“. Die 1300 Meter lange und 14 Meter hohe Doppelstock-Röhre soll von Untergiesing ab Höhe des ehemaligen Osram-Geländes direkt in den bestehenden McGraw-Graben führen – und das preissparend ohne weitere Zu- und Abfahrten. Lorenz glaubt, dass die Variante für „nur“ 230 Millionen Euro zu haben ist. Er hat berechnen lassen, dass auf der Tegernseer Landstraße dann „nur noch“ 60 000 statt wie bisher 150 000 Autos unterwegs. Seine Rathaus-CSU hat Lorenz schon mal überzeugt, sie will das Projekt offiziell prüfen lassen. „Unseriös“, heißt es hingegen von der SPD, die Grünen würden in München am liebsten gar keine Autotunnel mehr bauen – und stattdessen in den Ausbau der Rad-Infrastruktur investieren.

Während neue Tunnels in jedem Fall noch ein paar Jahre auf sich warten lassen, rückt die Wiesn schon wieder näher. Die Bierpreise bleiben ein Thema – nicht nur am Stammtisch, sondern auch im Rathaus. Denn die Wirte langen wieder ordentlich zu, wie die dieser Tage veröffentlichte Preisliste zeigt. So kostet die Maß bis zu 11,50 Euro (Löwenbräu, Marstall, Paulaner), auf der Oidn Wiesn liegen die Preise auch um 11 Euro (Festzelt Tradition:; 11,10, Herzkasperlzelt 11,20, Museumszelt 10,80, Volkssängerzelt 10,95). Im Rathaus könnte nun wieder die Debatte um eine Bierpreisbremse beginnen. Die CSU verweist in ihrer Wut vor allem darauf, dass manch kleiner Wirt auf der Wiesn auf Preisanstiege verzichtet hat. „Es kann doch nicht sein, dass manche die Preise stabil halten können und gerade die mit den größten Gewinnen angeblich nicht“, schimpfte CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl in der AZ.

Andere wundern sich dieser Wochen vor allem über die CSU. Kreuzerlass, Grenzdebatten, Kanzlerinnen-Krach – und Ministerpräsident Söder schickt seine „Kavallerie“ an die Isar. Deutlich mehr berittene Polizisten als bisher sollen da in Zukunft unterwegs sein. Was es bringen soll? Wissen auch viele Polizisten nicht so genau. Die Gewerkschaft teilte vielsagend mit, man finde mehr Polizeipferde schon gut. „So lange nicht an anderer Stelle eingespart wird.“

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