Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

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Queere Organisationen in NRW laden am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus zu Gedenkveranstaltungen am Mahnmal für die queeren Opfer der Nazis und in der AntoniterCitykirche mit anschließendem Mahngang. 

1996 erklärte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar, den Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau und der beiden anderen Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs, zum Nationalen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus (Holocaust-Gedenktag).

Seither gedenken wir am 27. Januar den Menschen, die durch das nationalsozialistische Regime wegen ihrer sexuellen Orientierung, ihrer geschlechtlichen Identität, ihres Glaubens, ihrer Herkunft oder Abstammung, ihrer politischen Meinung, weil sie behindert waren, sich für Frieden einsetzten oder weil sie aus anderen Gründen dem menschenverachtenden System nicht passten geächtet, verfolgt, gefoltert und ermordet wurden. Dieses Regime suchte Minderheiten als Opfer seiner wahnsinnigen Ideologie. Dazu zählten auch Schwule, Lesben und Transsexuelle. Dies ist für uns eine Mahnung den vielen Millionen Opfern zu gedenken und uns entschieden jeder Diskriminierung und jeglicher Ausgrenzung von Menschen entgegenzustellen.

27. Januar ab 17 Uhr  Gedenken an die queeren Opfer des Nationalsozialismus

Menschen, deren sexuelle Orientierung oder Geschlecht nicht der Norm entsprachen, mussten sich im Dritten Reich verbergen und verstellen. Viele wurden totgeschlagen, ihr Schicksal lange Zeit totgeschwiegen. Diese Stigmatisierung der „Anderen“ wirkt bis heute nach. Straftaten gegen queere Personen nehmen wieder zu und die Verharmlosung der Gräuel des Nazi-Terrors wird wieder salonfähig.

Vertretende des LSVD NRW, des Queeren Netzwerks NRW, des Netzwerks Geschlechtliche Vielfalt Trans* NRW und der ARCUS-Stiftung laden dazu ein, am Mahnmal für die queeren Opfer des Nationalsozialismus „totgeschlagen – totgeschwiegen“ in Köln gemeinsam zu gedenken und Blumen niederzulegen. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von den Zauberflöten – Chor Schwuler Männer.

Gedenkstunde am Mahnmal „totgeschlagen-totgeschwiegen“ für die queeren Opfer der Nazis am Rheinufer an der Hohenzollernbrücke, Frankenwerft, Köln. Wer nicht vor Ort sein kann, hat die Möglichkeit, sich ab 17 Uhr digital über den Live-Stream auf YouTube zuzuschalten.

27. Januar ab 18 Uhr – Gemeinsames Gedenken für alle Opfer des Nationalsozialismus

Unter dem Motto „Erinnern! Eine Brücke in die Zukunft“ findet ab 18 Uhr in der AntoniterCitykirche in Köln die gemeinsame Gedenkstunde für alle Opfer des Nationalsozialismus statt. In diesem Jahr widmet sich die Gedenkstunde dem Schwerpunkt der Ausgrenzung und Verfolgung von Menschen als sogenannte „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“. In der NS-Zeit konnte die Zuschreibung „asozial“ zum Todesurteil werden. Doch auch heute noch dient der herabwürdigende Begriff dazu, Menschen auszugrenzen: unter Armut Leidende, Obdachlose oder Menschen, die angeblich nichts leisten – als wäre all dies kein überwiegend gesellschaftliches, sondern ihr privates Problem. An die Opfer zu erinnern heißt, auch heute deutlich gegen die Diskriminierung und Ausgrenzung dieser Menschen einzutreten.

Gedenkstunde mit anschließendem Mahngang zur Salzgasse, AntoniterCitykirche, Schildergasse 57, Köln.

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