George Clooney: Bruneis Hotelriesen in den USA und Europa

Hassanal (ja, der Homohasser heißt wirklich so) Bolkiah ist nicht nur Diktator im Sultanat Brunei, sondern auch ein sehr wohlhabender Mann. Viel Geld investierte er in Luxushotels. Homosexuelle und Verbündete könnten diese meiden.

Inzwischen ruft George Clooney zu einer neuen Boykott-Aktion auf. Zum Update nach unten scrollen.

Schon 2014, bei der Verabschiedung des jetzt in Kraft getretenen Strafrechtes, das Homosexualität mit Tod durch Steinigung bedroht (blu berichtete), kam es zu Boykotts der Hotels der Dorchester Collection, die im Besitz Bruneis und damit des Sultans sind. Dem rund 2 Milliarden Euro schweren Unternehmen wurde laut Schätzungen durch abgesagte Messen, Firmenfeiern und Buchungen ein Schaden von rund 2 Millionen US-Dollar zugefügt. 

Stars boykottieren Beverly Hills Hotel

Als eine der ersten Topstars Hollywoods hatte die lesbische Talk-Queen Ellen DeGeneres bereits damals getwittert, dass sie das Beverly Hills Hotel und das Hotel Bel-Air, beide Dorcester-Hotels, erst wieder betreten werde, wenn der Sultan raus, oder die homophoben Gesetze zurückgenommen werden. Virgin-Gründer Richard Branson und Late-Night-Talker Jay Leno schlossen sich dem Boykott medienwirksam an. 

Die Dorchester Collection versucht seitdem, einen Spagat zwischen Eigentümer und den Gegebenheiten in den Ländern hinzubekommen:

„Die Dorchester Collection hält sich weiterhin an die Gesetze der Länder, in denen wir tätig sind, und toleriert keine Diskriminierung jeglicher Art. Die in anderen Ländern außerhalb der Dorchester Collection geltenden Gesetze haben keinen Einfluss auf die Richtlinien, nach denen wir unsere Hotels führen."

Hier die Liste der Hotels, die sich über schwulen Besuch freuen, aber deren Eigentümer sie steingen lassen will:

LONDON

The Dorchester & 45 Park Lane

ASCOT

Coworth Park

PARIS

Le Meurice & Hôtel Plaza Athénée

MAILAND

Hotel Principe di Savoia

ROM

Hotel Eden

LOS ANGELES / BEVERLY HILLS

The Beverly Hills Hotel & Hotel Bel-Air

Update 29. März – George Clooney ruft zu neuem Boykott auf

In einer Kolumne für das Onlinemagazin Deadline.com hat sich Schauspieler George Clooney mit Bezug auf die Proteste 2014 dafür ausgesprochen, diese wieder aufleben zu lassen und die Hotels der Dorchester Collection zu boykottieren. Auch er listet die Häuser namentlich auf und schreibt:

„Es sind schöne Hotels. Die Menschen, die dort arbeiten, sind nett und hilfsbereit und haben keinen Anteil am Eigentum dieser Immobilien. Aber lassen Sie uns klar sein, dass wir jedes Mal, wenn wir in einem dieser neun Hotels übernachten oder Meetings abhalten oder in einem dieser Hotels speisen, Geld direkt in die Taschen von Männern stecken, die sich dafür entscheiden, ihre eigenen Bürger zu steinigen und zu Tode zu schlagen, weil sie schwul sind oder des Ehebruchs angeklagt sind.

Brunei ist eine Monarchie, und sicherlich hätte jeder Boykott wenig Einfluss auf die Änderung dieser Gesetze. Aber werden wir wirklich dazu beitragen, diese Menschenrechtsverletzungen zu bezahlen? Werden wir wirklich helfen, den Mord an unschuldigen Bürgern zu finanzieren? Ich habe im Laufe der Jahre im Umgang mit mörderischen Regimes gelernt, dass man sie nicht beschämen kann. Aber Sie können die Banken, die Finanziers und die Institutionen, die mit ihnen Geschäfte machen, beschämen und sich entscheiden, in die andere Richtung zu schauen."