SPARTACUS Gay Travel Index 2023

Malta, Kanada und die Schweiz sind die LGBT+-freundlichsten Reiseländer

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Der aktualisierte SPARTACUS GAY TRAVEL INDEX (GTI) gibt einen Überblick über die Situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LGBT+) in insgesamt 202 Ländern und Regionen. Malta erreichte in diesem Jahr erstmals alleine den ersten Platz, gefolgt von den punktgleichen zweitplatzierten Kanada und Schweiz. Die Spitzenposition im Ranking der US-Bundesstaaten teilen sich in diesem Jahr Kalifornien, New York, Washington und Colorado. 

Malta konnte sich erstmals alleine für den Spitzenplatz qualifizieren. Der Inselstaat im Mittelmeer gewann durch Anpassung der Bewertungskriterien in der Rubrik Transgender Rights einen Punkt hinzu und richtet in diesem Jahr die EuroPride aus. Deutschland konnte sich Dank gesetzlicher Verbesserungen für Intersexuelle in der Gesamtwertung um einen Punkt verbessern und landet im Index nun gemeinsam mit Island, Spanien und dem Vereinigten Königreich auf Platz 9.

Schweiz ist großer Gewinner

Den größten Sprung von sieben auf zwölf Punkte und damit auf Platz 2 machte in diesem Jahr die Schweiz, die unter anderem die Ehe für alle und ein fortschrittliches Selbstbestimmungsgesetz für sich verbuchen kann. Der weltweite Liberalisierungsprozess von LGBT+-Rechten hat wieder an Fahrt aufgenommen. Besonders sogenannte Konversionsverfahren wurden in immer mehr Ländern gesetzlich untersagt, unter anderem in Australien, Israel und Vietnam.

Absteiger und Schlusslichter: Indonesien, Saudi-Arabien, Iran und Afghanistan

Eine Ausnahme bildet Indonesien, das unter anderem durch ein neues, fundamentalistisch beeinflusstes Strafrecht drei Punkte verliert und von Platz 117 auf 159 abrutscht. Zu den gefährlichsten Ländern für LGBT+-Reisende gehören auch 2023 Staaten wie Saudi-Arabien, Iran, Somalia und nun auch Afghanistan, in denen Homosexuelle massiv verfolgt und getötet werden.

USA: Großer Graben

Sieger in den bei LGBT+-Rechten nach der Trump-Ära weiter gespaltenen USA ist wieder einmal Kalifornien: Der Bundesstaat bietet neben einer überbordenden queeren Infrastruktur auch hervorragende Gesetze für LGBT+. Dafür gab es ganze 11 von 13 möglichen Punkten. Die gab es allerdings in diesem Jahr auch für drei weitere Bundesstaaten: New York, Washington und Colorado. Die Schlusslichter bilden Oklahoma und Tennessee. Aber auch Florida stürzte unter anderem wegen neuer Zensurgesetze (“Don’t say gay”) von Platz 23 auf Platz 32 des USA-Rankings.

➡️ Der SPARTACUS Gay Travel Index 2023 ist ab sofort als Download verfügbar. Zwei interaktive Karten laden zusätzlich zum anschaulichen Vergleich der Werte mit den Vorjahren ein: https://spartacus.travel/blog/spartacus-gay-travel-index


ÜBER DEN INDEX                                                            

Der jährlich aktualisierte SPARTACUS Gay Travel Index informiert Reisende über die Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans- und Intergeschlechtlichen (LGBT+) in insgesamt 202 Ländern und Regionen. Der US-Index gibt Auskunft über die fünfzig Bundesstaaten der USA.

Die Bewertungskriterien werden laufend verfeinert, um der Sichtbarkeit eines größeren Spektrums der queeren Community gerecht zu werden. So werden die Rechte von Intersexuellen bzw. eine dritte Geschlechtsoption ebenso bewertet wie der begrüßenswerte Fakt, dass Konversionsverfahren von immer mehr Ländern verboten werden. Die Rubrik Gay-Marketing unterstreicht die wachsende Bedeutung eines zielgruppengerechten Tourismus für queere Reisende. 



Der SPARTACUS Gay Travel Index versucht, einen Ausgleich zwischen den Rechten der lokalen LGBT+-Community und den Ansprüchen queerer Urlauber herzustellen. Im Fokus stehen sowohl die Sicherheit queerer Menschen im jeweiligen Land als auch die Erhöhung der Sichtbarkeit von Missständen. Wir sind überzeugt davon, dass es Urlauber gibt, die sich für Länder entscheiden, in denen die Community ein akzeptierter und geliebter Teil der Gesellschaft ist. Ebenso gibt es aber auch Urlauber, die bewusst eine Reise in ein Land auf sich nehmen wollen, um mit der unterdrückten örtlichen Queer-Community in einen Dialog treten zu können. Der Index soll beiden Haltungen eine valide Bewertungsgrundlage für eine Entscheidung bieten.

Bei der Erstellung wurden verschiedene Quellen wie equaldex.com, ilga.org, transrespect.org und frei zugängliche Portale von NGOs wie Human Rights Watch und Regierungsorganisationen herangezogen.

ÜBER SPARTACUS

SPARTACUS ist eine der ältesten und weltweit bekanntesten Marken für die internationale LGBT-Reise-Community. Der SPARTACUS International Gay Guide erschien erstmals 1970 und ist seit 2011 als App erhältlich. Diese bietet aktuell über 20.000 relevante Adressen in 126 Ländern. Das Reisemagazin SPARTACUS Traveler informiert seit 2006 mit Reportagen und Nachrichten über aktuelle Trends deutschsprachige LGBT+-Reisende. Seit 2012 erscheint im zeitlichen Umfeld der Internationalen Tourismusbörse Berlin (ITB) der jährlich aktualisierte SPARTACUS Gay Travel Index und informiert Reisende über die Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT+) in insgesamt 203 Ländern und Regionen. 

www.spartacus.travel

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