Krisensitzung in Tansania: Wegen Staatshomophobie bleiben Subventionen aus dem Ausland weg

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Tansanias Finanzminister Philip Mpango verkündete am Freitag in einer Regierungssitzung, dass finanziell harte Zeiten für das ostafrikanische Land anbrechen. Grund: Unterstützer aus dem Ausland streichen Subventionen wegen Tansanias staatlich geförderter Homophobie

Foto: facebook.com/bungetz1

Dänemark war das erste Land, das Entwicklungshilfezahlungen an Tansania wegen der dortigen behördlichen Aufrufe zur Verfolgung von Homosexuellen einfror (blu berichtete). Diesem Beispiel sind seither diverse weitere Unterstützer und Handelspartner gefolgt. Die Einstellungen der Zahlungen sind mit Appellen an die Regierung verbunden, man möge ein Zeichen gegen staatliche geförderte Homophobie setzen und sich offiziell von der Verfolgung von Homosexuellen distanzieren. Anscheinend bewirken die Forderungen aber das Gegenteil.

Bei einer Krisensitzung, die Tansanias Finanzminister Philip Mpango am Freitag einberief, kündigte der Minister an, dass man angesichts des Wegbrechens von Fördergeldern finanziell schwierigen Zeiten entgegengehe. Mehrere Milliarden-Dollar-Projekte stünden auf der Kippe. Mpango betonte Medienberichten zufolge aber auch, dass die angespannte Lage kein Grund sein dürfe, den Forderungen nach mehr Akzeptanz für Homosexuelle nachzugeben. Diese Forderungen seien „indiskutabel“, so Mpango. Es stehe außer Frage, dass man ihnen nachkommen werde. 

Homosexuelle Praktiken sind in Tansania kategorisch verboten und werden je nach Region mit bis zu lebenslänglichen Haftstrafen geahndet. Die Verbote gehen auf Gesetze aus der Kolonialzeit zurück, in der die Region zu Deutsch-Ostafrika gehörte. 

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