Zwölf Schwule in Daressalam verhaftet

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Bei der wöchentlichen Pressekonferenz der Polizei von Daressalam verkündete deren Vorsitzender Lazaro Mambosasa: „Wir haben zwölf Kriminielle im Peacock Hotel verhaftet. Sie förderten Homosexualität. Zwei von ihnen sind Südafrikaner, neun Tansanier, ein Mann stammt aus Uganda.“ Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Damit setzt sich eine antihomosexuelle Bewegung in Tansania fort, die Anfang des Jahres mit der Schließung einiger AIDS-Gesundheitszentren begonnen hatte und im September mit 20 Verhaftungen auf der Insel Sansibar fortgesetzt worden war. 

Mambosasa erläuterte die Hintergründe der Verhaftungen gleich selbst: „Das tansanische Gesetz verbietet Sex zwischen Menschen des gleichen Geschlechts. Er ist ein Verstoß gegen unsere Landesgesetze.“ Unter den Verhafteten sei auch der Manager des Peacock-Hotels, ein Drei-Sterne-Haus im Zentrum von Daressalam, gewesen, weil der den Schwulen Räume für ihre „Vergehen“ zur Verfügung gestellt hatte. 

Derzeit ist noch nicht ganz klar, wie es zu der Polizeioffensive gekommen war, aber es wird davon ausgegangen, dass sich die Verhafteten anlässlich eines HIV-Workshop der Internationalen Bridge-Organisation in Daressalam aufhielten. Der tansanische LGBTQ*-Aktivist James Wandera Ouma äußerte gegenüber dem Nachrichtenportal Mambaonline: „Es sieht danach aus, dass die Leute für diesen Workshop dort waren, aber ich habe ihre Namen noch nicht. Wir versuchen derzeit, sie von der Polizei zu erfahren, aber dort weigert man sich, Angaben zu machen, und wir haben derzeit keinen Anwalt, der sich um die Sache kümmern kann.“ Laut Eyewitness News ist auch Afrikas Behörde für internationale Beziehungen an dem Fall dran. 

Das tansanische Gesetz sieht für Sex zwischen zwei Männern bis zu 14 Jahre Haft vor, zwischen zwei Frauen ist er straffrei. Auf der zu Tansania gehörenden Insel Sansibar herrschen Sonderbedingungen. Dort werden Schwule mit 25 Jahren und Lesben mit sieben Jahren Haft bestraft. Auf der Insel waren im September 20 Aktivisten festgenommen worden, darunter zwölf Frauen. Die Polizei warf ihnen vor, gleichgeschlechtliche Praktiken bei einem Seminar zu fördern.   

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