Abgeordneter fordert Ende der „Heuchelei“ beim Thema Ehe für alle in Nordirland

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Der nordirische Abgeordnete Conor McGinn treibt seinen Kampf für die Ehe für alle in seiner Heimat in die nächste Runde. Mit einem neuen Antrag für eine Gesetzesänderung will der Labour-Politiker die Regierung endlich zum Handeln bewegen

Foto: instagram.com/bessy_bumblebee

Nordirland ist das letzte Land Großbritanniens, in dem Lesben und Schwule nicht heiraten dürfen. Zwar gab es im Parlament bereits fünf Abstimmungen zum Thema, von denen die letzte im Jahr 2015 sogar mit 53 zu 51 Stimmen zugunsten einer Eheöffnung ausging, doch die Democratic Unionist Party blockierte den Prozess immer wieder mit Gegenanträgen, sodass Nordirland inzwischen das einzige Land im Vereinigten Königreich ohne Ehe für alle ist. 

Labour-Abgeordneter Conor McGinn kämpft seit Jahren gegen den Stillstand an. Zuletzt überreichte er im März gemeinsam mit LGBTIQ*-Aktivisten eine Petition für die Eheöffnung in Theresa Mays Amtssitz Downing Street No. 10 (blu berichtete). Jetzt hat McGinn einen Antrag ins Parlament eingebracht, der einen konkreten Plan zur Umsetzung der Änderung des Ehegesetzes fordert. „Jeder Tag, der vergeht, ist ein weiterer Tag ohne Gleichberechtigung für LGBT-Paare in Nordirland“, äußerte McGinn gegenüber The Guardian. „Ohne irgendwelche konkreten Vorschläge, wie die Änderung des Gesetzes vonstatten gehen soll (..) klingen alle warmen Worte über die Unterstützung von Gleichberechtigung für diejenigen, denen sie vorenthalten wird, wie Heuchelei.“ McGinns Antrag soll am heutigen Mittwoch in der Regierungsversammlung diskutiert werden.

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