Botschaft nach Ehe-Aus auf Bermudas: „Nicht den Kopf hängenlassen!“

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Sieben Monate nachdem die Ehe für alle auf den Bermudas möglich wurde, ist sie schon wieder Geschichte. Der Senat stimmte am Mittwoch für ihre Abschaffung. Jetzt spricht das Paar, das die Öffnung der Ehe im Frühjahr überhaupt erst möglich gemacht hatte. 

Foto: instagram.com/winsational

Greg Godwin-DeRoche und Winston Godwin-DeRoche sind das Paar, das auf den Bermudas das Recht zu heiraten eingeklagt hatte und im Frühjahr vom Supreme Court Recht bekam. Sie sind die Wegbereiter gleichgeschlechtlicher Ehen auf den Bermudas. Dadurch wurden sie zu Medienlieblingen und zu Helden des Kampfes für Gleichberechtigung von LGBTIQ*. Jedoch: Am Mittwoch stimmte der Senat des Inselstaates mit einer 8-zu-3-Mehrheit für ein Gesetz, das die Ehe für alle nachträglich zurücknimmt und gleichgeschlechtlichen Paaren stattdessen lediglich die Möglichkeit einräumt „Domestic Partnerships“ einzugehen (blu berichtete). Ein bedenklicher Rückschritt, der konservative Zirkel wie die Catholic News Agency frohlocken lässt, LGBTIQ*-Aktivisten aber kalte Schauer über den Rücken treibt. Denn das Beispiel zeigt auch, wie schnell ein hart erkämpftes und völlig verdientes Recht wieder futsch sein kann, wenn sich der politische Wind dreht. Die Abschaffung der Ehe für alle auf den Bermudas war das Resultat eines Regierungswechsels. 

Winston Godwin-DeRoche, der mit seinem Mann mittlerweile in Kanada lebt, ist nicht direkt von dem Rückschritt in seiner Heimat betroffen, nutzte ihn aber zu einem emotionalen Aufruf an die LGBTIQ*-Community, nicht den Kopf hängen zu lassen. „Egal, was die Regierung mit ihrem Votum sagt, Ihr werdet geliebt. Ihr werdet respektiert. Ihr werdet geschätzt“, schreibt er in einer Nachricht auf seinem Instagram-Account. „Es ist eine Schande, dass es nach unser aller langem Kampf soweit gekommen ist. Wir bedauern sehr, dass das das Klima und die Realität sind, denen wir uns stellen müssen.“ Aber Winston ruft die Community dazu auf, sich im Angesicht der Niederlage auch ihrer eigenen Stärke bewusst zu werden. In Bezugnahme auf die sieben gleichgeschlechtlichen Ehen, die seit Ende Mai auf den Bermudas geschlossen wurden (und die ihre Gültigkeit auch nach der Gesetzesänderung behalten), schreibt Winston: „Wir haben das Leben von sieben wunderschönen Paaren verändert und wir haben den Bermudas gezeigt, dass Liebe gewinnen kann, egal ob sich ein Land dafür bereit fühlt oder nicht. Wir müssen weiter vorwärtsschauen und dürfen nicht den Kopf vor Enttäuschung hängen lassen, sondern uns hoch erhobenen Hauptes klarmachen, was möglich ist, wenn wir zusammenhalten und kämpfen.“ 

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