Bukarest Pride: Starker Auftritt gegen Orbans lange Arme

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Foto: Ilona Andrei / AFP

Mehrere tausend Menschen haben in Bukarest am Pride-Marsch für mehr Rechte für sexuelle Minderheiten teilgenommen. Nach Angaben der Veranstalter zogen mehr als 15.000 Menschen begleitet von einem großen Polizeiaufgebot am Samstag durch die rumänische Hauptstadt. Rechte wie die Homoehe gibt es in Rumänien bislang nicht und die Partei der ungarischen Minderheit versucht derzeit, ein Anti-LGBT-Gesetz wie im Nachbarland Ungarn durchzusetzen.

„Es ist das erste Mal, dass ich an einem solchen Marsch teilnehme, aber es war wichtig, dabei zu sein, weil die Rechte von LGBT-Personen nicht respektiert werden“,

sagte die 37-jährige Catalin Enescu, die von ihrer Frau und ihren beiden Töchtern in regenbogenfarbenen Kleidern begleitet wurde. 

Rechtsextreme Gegendemo floppt

Foto: Ilona Andrei / AFP

Früher am Tag hatten etwa 200 Menschen, von denen einige orthodoxe Ikonen hoch hielten, an einer Gegenveranstaltung unter dem Banner „Marsch der Normalität“ teilgenommen. Die rechtsextreme Partei Noua Dreapta hatte dazu aufgerufen.

„Die Tatsache, dass die Pride-Märsche immer größer werden, während die rechtsextremen Gruppen immer kleiner werden, ist ein positives Zeichen“,

sagte der Norweger Tor-Hugne Olsen, der sich als Leiter der International Planned Parenthood Federation (IPPF) für die Rechte von Homosexuellen einsetzt.

„Aber gleichzeitig sehen wir Gesetzesentwürfe, die darauf abzielen, die Rechte der LGBT-Menschen oder auch den Zugang zu Sexualaufklärung zu beschneiden.“

Orban „grüßt“ über Landsleute mit Minderheitenstatus

Die Partei der ungarischen Minderheit („Magyaren“) in Rumänien hat einen Gesetzesentwurf zur Verhinderung der „Förderung von Homosexualität und Geschlechtsumwandlung“ bei Minderjährigen eingebracht. Der Text ist einem umstrittenen Gesetz in Ungarn nachempfunden, das auch die EU-Kommission als diskriminierend anprangert und deshalb rechtlich gegen die Regierung des Rechtskonservativen Viktor Orban vorgeht. Homosexualität ist in Rumänien erst seit Anfang der 2000er Jahre nicht mehr strafbar. *AFP/pe

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