„Legal Now“: Erster Delhi Queer Pride ohne Masken und Verbote

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Indiens Hauptstadt hat am Sonntag beim elften Delhi Queer Pride ihre erste LGBTIQ*-Parade seit der Entkriminalisierung von gleichgeschlechtlichem Sex erlebt. Die Stimmung war ausgelassener denn je. Vereinzelt wurden Forderungen nach der Ehe für alle laut

Foto: instagram.com/thelifeofshamwoo

Seit 2008 ist es Tradition, dass die queere Community von Delhi am letzten Sonntag im November die Straßen stürmt, um für Gleichberechtigung von LGBTIQ* zu demonstrieren. Jedes Jahr kamen mehr Besucher, gleichzeitig wurden die Forderungen der Demonstranten immer vehementer. Bis zum letzten Jahr lautete einer der Standard-Schlachtrufe „Repeal 377“ („Streicht 377“), der sich auf die Streichung des gesetzlichen Verbots von gleichgeschlechtlichem Sex aus dem indischen Strafgesetz bezog (blu berichtete). Dieses Gesetz wurde Anfang September gekippt (blu berichtete). So erlebten Delhis LGBTIQ* am Sonntag ihren Queer Pride ohne drohende Strafen.

Der elfte Delhi Queer Pride am 25. November war dementsprechend einer der ausgelassensten aller Zeiten. Hatten bis 2017 einige Teilnehmer Masken getragen, um nicht erkannt zu werden, so sah man in diesem Jahr vor allem „Legal Now“-Schriftzüge, die sich Demonstranten auf die Haut geschrieben hatten. Gleichzeitig wurde deutlich, dass der Kampf für queere Gleichberechtigung in Indien mit der Entkriminalisierung von gleichgeschlechtlichem Sex noch lange nicht vorbei ist. Neben verschiedensten Forderungen, die die gesellschaftliche Akzeptanz von LGBTIQ* betrafen, wurden bereits Rufe nach der Ehe für alle laut. 

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