Beugt sich Japans Premierminister Yoshihide Suga dem Druck?

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116 Menschenrechts- und LGBTIQ*-Organisationen forderten Japans Premierminister Yoshihide Suga auf, noch vor den Olympischen Spielen im Sommer ein Antidiskriminierungsgesetz zu erlassen, um queere Menschen im ganzen Land vor Diskriminierung zu schützen. 

Tokio sollte die Olympischen Sommerspiele 2020 ausrichten, wegen der Covid-19-Pandemie wurde der Start aber um ein Jahr verschoben. Im Juli 2021 sollen die Spiele beginnen.

Fehlender Schutz der LGBTIQ*-Gemeinschaft

Aus Sicht vieler LGBTIQ*-Organisationen ist Japan aber noch gar nicht bereit, die Spiele auszurichten, denn es gibt kein nationales Gesetz, das queere Sportler*innen aus aller Welt vor Diskriminierung schützt.

Zwar verabschiedete die Verwaltung der Stadt Tokio im Vorfeld der Olympischen Spiele eine Antidiskriminierungsverordnung zum Schutz der LGBTIQ*-Gemeinschaft. Das 2018 eingeführte Gesetz verbietet jegliche Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität oder der sexuellen Ausrichtung und steht in Einklang mit der Olympischen Charta.

Weil aber mehrere olympische Wettkämpfe außerhalb Tokios stattfinden, fordern Menschenrechts- und LGBTIQ*-Organisationen ein landesweites Antidiskriminierungsgesetz. In einem Brief riefen 116 Organisationen Premierminister Yoshihide Suga dazu auf, queeren Menschen in Japan endlich jenen Diskriminierungsschutz zukommen zu lassen, der internationalen Standards entspricht 

Olympia als Chance für Gleichstellung

LGBTIQ*s in Japan sind einem starken sozialen Druck ausgesetzt und die Situation für queere Menschen in Japan ist alles andere als rosig.

Fast 40 Prozent der Menschen in Japan, die sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten angehören, wurden schon einmal sexuell belästigt oder angegriffen. Rund 60 Prozent der LGBTIQ*-Bevölkerung wurden in der Schule Opfer von Mobbing, etwa die Hälfte aller Queers berichtet von Schwierigkeiten am Arbeitsplatz (wir berichteten).

Oft erhalten Opfer keine adäquate Hilfe, weil es in Japan am grundsätzlichen Verständnis für die Probleme der LGBTIQ*-Community fehlt und auch rechtlich kein ausreichender Schutz besteht.

Die Olympischen Spiele sind eine einmalige Chance, endlich Gleichstellung zu erreichen – mit einem Gesetz zum Verbot von Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität. Dafür setzt sich die #EqualityActJapan-Kampagne ein.

Mit einer Unterschrift könnt auch Ihr die Kampagne unterstützen. HIER geht’s zur Petition!

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